Foto: Linde Verlag
Den meisten UnternehmensgründerInnen fehle "der wesentliche Treibstoff für den Erfolg", meint Lorenz Wied, Autor des KMU-Kompass "Die Gründerfallen", der vor kurzem im Linde Verlag erschienen ist. "Die felsenfeste Überzeugung, dass eine Idee stark genug ist, um damit langfristig erfolgreich zu sein, ist (...) nur mit der Lupe zu finden", meint Wied.

Vom "Wie" zum "Was"

Der KMU-Berater und Lehrender an mehreren englisch- und deutschsprachigen MBA-Lehrgängen und Fachhochschulen, plädiert in seinem Buch für eine Rückbesinnung vom "Wie" auf das "Was": Während sich die meisten GründerInnen vor allem darauf konzentrierten, möglichst effizient zu wirtschaften, vernachlässigten sie strategisches und marketingbezogenes Denken. Viele UnternehmensgründerInnen überlegten sich als erstes, welches Logo gewählt werden und wie die Visitenkarten gestaltet werden sollten - und vergessen dabei auf das Wesentliche: die Positionierung des Unternehmens.

"Strategie ist das, was Sie einzigartig macht", sagt Wied. Und im Gegensatz zu anderen AutorInnen der Managementliteratur, die - teils starre und unflexible - Leitlinien vorgeben, wie eine Strategie entwickelt werden soll, setzt Wied auf "gesunden Menschenverstand". Seine Hypothese: KundInnen haben mehr Hausverstand als UnternehmerInnen. Letztere sollten sich daher ständig darin üben, aus der Sicht ihrer KundInnen zu denken und aus dieser Perspektive das eigene Angebot ständig kritisch zu hinterfragen.

Geschichten und Zitate

Vielfach aufgelockert durch praktische, den LeserInnen bekannte Beispiele aus der Praxis und pointierte Zitate berühmter UnternehmerInnen, veranschaulicht der Autor, welche Fallen auf junge Business-Leute lauern: Eine reine Differenzierung über den Preis, mangelndes Bewusstsein, wer die KonkurrentInnen sind, und das Verwenden von Slogans, die man selbst nicht mehr hören kann.

Während etablierte Unternehmen sich derartige Fehler jedoch leisten können, sind sie in jungen KMU oft tödlich. "Die Gründerfallen" soll helfen, sich gegen Fehltritte zu wappnen und das Unternehmen auf ein solides Fundament zu stellen. Auch weniger lesefreudige Geschäftstreibende könnten hier fündig werden: Denn mit 159 Seiten ist die Fibel angenehm knapp gehalten, ohne Wesentliches auszulassen, bietet reibungslosen Lesefluss und verzichtet - zugunsten prägnanter Aussprüche - auf abgehobene Darstellungen von Theoriegebäuden. (mas)