Sevilla - Ein Jahr nach der Einführung der SChwulen-Ehe in Spanien sorgt die erste Trauung eines schwulen Paares beim Militär für Wirbel. Die beiden auf einem Luftwaffenstützpunkt nahe Sevilla stationierten Soldaten wollen sich am 15. September im Rathaus der südspanischen Stadt das Jawort geben, berichtete der Rundfunk. Seit der Ankündigung sei das Paar Drohungen und Beschimpfungen einiger Kameraden und Vorgesetzten ausgesetzt, hieß es weiter.

"Die Militärs alter Schule fassen sich an den Kopf und machen uns das Leben unmöglich", beklagten der 27-jährige Soldat und sein vier Jahre jüngerer Verlobter. Dies habe auch zu der Entscheidung beigetragen, nicht in der Gala-Uniform der Luftwaffe, sondern in Zivil zu heiraten. Zu der Zeremonie werden rund 40 Kameraden des Paares erwartet. Die Trauung wird Sevillas sozialistischer Bürgermeister Alfredo Sánchez Monteseirín vornehmen.

Ein Jahr nach der Einführung der Homo-Ehe hat zudem das erste schwule Paar in Spanien die Scheidung eingereicht. Vor einem Gericht in Madrid laufe ein Rechtsstreit darüber, wer das gemeinsame Haus und die Hunde behalten dürfe, hieß es. Seit dem In-Kraft-Treten des Gesetzes haben in Spanien rund 4500 homosexuelle Paare geheiratet. (APA)