Wien - Der Konflikt zwischen SPÖ und sozialdemokratischen Gewerkschaftern äußerte sich zuletzt in gegenseitigen brieflichen Angriffen. Einem Schreiben der FSG mit heftiger Kritik an SPÖ-Chef Alfred Gusenbauer folgt jetzt ein geharnischtes Antwortschreiben der SPÖ-Bundesgeschäftsführer Doris Bures und Norbert Darabos. Laut "Salzburger Nachrichten" (Mittwoch-Ausgabe) finden es Bures und Darabos "sehr befremdlich, dass von Seiten der FSG-Spitzenvertreter ein Beschluss des Parteipräsidiums der SPÖ im Nachhinein ganz bewusst völlig falsch dargestellt wird".

Die Darstellung von FSG-Chef Wilhelm Beck und FSG-Bundessekretärin Roswitha Bachner wird seitens der SPÖ-Bundesgeschäftsführer "schärfstens zurückgewiesen". Beck wird von Darabos und Bures ultimativ aufgefordert, "eine sachlich korrekte Darstellung über den Präsidiumsbeschluss" vorzunehmen.

In dem besagten SPÖ-Präsidiumsbeschluss heißt es u.a. wörtlich: "Wir gehen davon aus, dass die Spitzen der Gewerkschaften mit der Vertretung ihrer überparteilichen Organisation ausgelastet sein werden und daher kein Nationalratsmandat mehr ausüben sollen". Die Gewerkschafter meinten, sie hätten lediglich "um weiteren Schaden vor der Nationalrats-Wahl zu vermeiden, eine wohlwollende Behandlung der Frage, ob der Präsident oder Gewerkschaftsvorsitzende im Nationalrat vertreten sein sollen", zugesagt. (APA)