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Knapp 39 Prozent an der ehemals vollstaatlichen lettischen Öltransit-Firma Ventspils Nafta stehen zur Privatisierung an.

Foto: APA
Riga - Das österreichische Investoren-Trio Herbert Cordt, Martin Schlaff und Josef Taus hat offenbar erstmals auch im Baltikum Größeres vor. Laut einer Meldung der lettischen Nachrichtenagentur LETA vom Montag haben die drei die internationale Investmentbank Citigroup mit der Akquisition der zur Privatisierung anstehenden knapp 39 Prozent an der ehemals vollstaatlichen lettischen Öltransit-Firma Ventspils Nafta beauftragt.

Einst bedeutenster Ölterminal

LETA beruft sich auf ein der Agentur vorliegendes Schreiben der Citigroup vom Februar, in dem dem damaligen lettischen Wirtschaftsminister Krisjanis Karins mitgeteilt wurde, die Österreicher würden mit der russischen Regierung über eine Wiederaufnahme der Erdöl-Lieferungen über den lettischen Seehafen verhandeln. Ventspils war einstmals der bedeutendste Ölterminal der Sowjetunion an der Ostsee. Mittlerweile liefern die Russen über andere Wege und haben in der Region um St. Petersburg mehrere eigene Häfen errichtet oder ausgebaut.

Eine weitere Information aus dem Brief, wonach sich Taus, Schlaff und Cordt auch mit dem größten privaten Aktionär bei Ventspils Nafta, dem lettische Konsortium Latvijas Naftas Tranzits (LNT), abgesprochen hätten, wurden von LNT dementiert. Aus dem Unternehmen hieß es, man habe weder offiziell noch inoffiziell mit potenziellen Käufern des verbliebenen Staatsanteils an Ventspils Nafta Gespräche geführt.

Keine Namensnennung

Sowohl Citigroup als auch die zuständige Sachbearbeiterin bei der lettischen Privatisierungsagentur LPA, Viktorija Jekabsone, bestätigten gegenüber der APA grundsätzlich die Existenz eines derartigen Schreibens der Citigroup, ohne jedoch die potenziellen Investoren namentlich zu nennen. Die LPA habe darauf am 13. Juni geantwortet und die Investoren informiert, dass ein Konsortium aus der lettischen Parex Banka sowie der lettischen und estnischen Tochter der baltischen Investmentbank Suprema Securities mit der Abwicklung der Privatisierung beauftragt worden sei. Seitens der Investoren selbst wollte man den Agenturbericht nicht kommentieren.

Verschiedenen Medienberichten zufolge haben außer Taus, Schlaff und Cordt auch die Wiener Finanzgruppe Vienna Capital Partners sowie das britische Investment-Unternehmen Fleming Family & Partners schriftlich ihr Interesse für die Privatisierung der Öltransit-Firma bekundet. Wann der Verkauf der Staatsanteile erfolgt, ist noch immer unklar. (APA)