"Die Funktionsfähigkeit wurde in umfangreichen Tests beim GeoForschungsZentrum in Potsdam und im Juli 2005 an der iranischen Sharif-Universität in Teheran auf einem zweiachsigen Schütteltisch positiv getestet", so Jürgen Przybylak von sectyelectronics. Die Erdbebenüberwachung kann mit dem neuen System redundant ausgeführt werden. Dazu können bis zu 16 Erdbebenmelder über BUS-Datenleitungen in einer "Master-Slave"-Beziehung miteinander vernetzt werden. Der "Master" fragt zyklisch alle "Slaves" ab und entscheidet in Bruchteilen einer Sekunde über die Alarmgebung aller Erdbebenmelder.
Primär- und Sekundärwellen
"Bei den Erdbebenwellen unterscheidet man zwischen den Primär- und den Sekundärwellen. Die Primärwelle eines Erdbebens ist ungefährlich, für den Menschen allerdings nicht wahrnehmbar und breitet sich vom Entstehungsort - Epizentrum - des Erdbebens schneller aus, als die zerstörerischen Sekundärwellen", erklärt Przybylak. Die Primärwelle erreiche folglich somit immer zuerst den Systemstandort, die Sekundärwelle folge zeitlich später. "Je weiter vom Systemstandort ein Erdbeben stattfindet, um so größer ist die Zeitspanne zwischen dem Eintreffen der Primärwelle und der Sekundärwelle.
Die Zeitspanne zwischen der Primärwelle und der Sekundärwelle ist die verfügbare Vorwarnzeit für Mensch und Umwelt", führt der Experte aus. Zwischen der Primärwelle und der Sekundärwelle eines Erdbebens bestehen physikalische Abhängigkeiten. "Die Charakteristik der jeweiligen Primärwelle erlaubt Rückschlüsse auf die Stärke der nachfolgenden Sekundärwelle und somit auf ihre zu erwartende zerstörerische Wirkung." Das neue System namens "secty lifePatron" ist in der Lage, die Primär- und Sekundärwellen eines Erdbebens zu detektieren und zu analysieren.
Automatische Abschaltung