Den Berechnungen der EU-Bauern zufolge führen die Angebote, die die EU bisher auf den Verhandlungstisch gelegt hat, zu Produktionsverlusten von 17,5 Mrd. Euro. Sollte das Angebot der "G-20"-Länder (dies ist innerhalb der WTO die Gruppe der "Liberalisierer"; ihr gehören Schwellenländer wie Argentinien, Brasilien und China aber auch Entwicklungsländer an) angenommen werden, würde dies einen weiteren Produktionsverlust von 35 Mrd. Euro für die EU-Landwirtschaft bedeuten. Laut Schwarzböck habe es, auch vonseiten des EU-Verhandlungsführers Peter Mandelson, Signale gegeben, dem zuzustimmen, obwohl dies nach Ansicht des Bauernvertreters das EU-Mandat "weit überschreiten"würde.
Die G-20 fordern einen Abbau der Agrarzölle von bis zu 75 Prozent. Die EU hatte 60 Prozent angeboten, die USA Zollkürzungen von 90 Prozent.
Bei den Verhandlungen, deren ursprüngliches Ziel es ist, die Entwicklungsländer mehr in den weltweiten Handel einzubeziehen, spießt es sich einerseits bei den Agrar-Zugeständnissen der EU und den USA. Und die großen Schwellenländer, die von einem freieren Agrarhandel stark profitieren würden, sind nicht bereit, ihre Märkte für Industriegüter und Services ohne weiteres zu öffnen.