Insgesamt sei Österreich "im Fokus der Welt von einem kommunikativen, offenen, sehr beliebten zu einem dubiosen, reaktionären Land geworden", meinte Bachler. Früher habe er auf Reisen immer gern betont, Österreicher und nicht Deutscher zu sein. Inzwischen würde er es lieber umgekehrt halten. Österreich lebe "vor allem von seiner Nostalgie, aber darunter ist was faul im Staat, und zwar gewaltig. Wir riechen einfach schlecht."
"Gamsbebartetes, lodenbejacktes Provinzfürstenklima"
Kein gutes Haar lässt Bachler an ORF sowie Wirtschaftsvertretern und Kulturverantwortlichen: "In der Chefetage am Küniglberg sitzen heute leidenschaftliche Konformisten, die nur eines im Sinn haben: ihren Job zu erhalten und dem Kanzler zu gefallen. Ganz Österreich will heute dem Kanzler gefallen: Museums-und Operndirektoren, Banken-und Versicherungschefs und die Minister sowieso." Er selbst werde "in die Geschichte eingehen als der einzige Burgtheaterdirektor, der dem Kanzler niemals die Hand geschüttelt hat. Ich will mich diesem gamsbebarteten, lodenbejackten Provinzfürstenklima nicht aussetzen, in dem auf Gutsherrenmanier alles weggedrückt wird, was zu einem Diskurs führen könnte".