Nach einem Querpass von Sorin stoppte sich der 25-Jährige den Ball mit der Brust und jagte den Ball von der halbrechten Position aus 17 Metern volley ins Kreuzeck (98.), es war der dritte WM-Treffer des quirligen Mittelfeldspielers. Mexiko rannte sich in der Folge vergeblich in der argentinischen Verteidigung fest. Der zweifache Weltmeister aus Südamerika trifft im vorprogrammierten Viertelfinal-Schlager nun am Freitag in Berlin (17:00) auf die starke deutsche Nationalmannschaft, die in vier WM-Spielen bisher vier Siege feierte.
Das Spiel vor 43.000 Zuschauern in Leipzig war schon mit einem Knalleffekt gestartet: In der 6. Minute bauschte das argentinische Tornetz, Rafael Marquez hatte den Ball, völlig frei stehend, am langen Eck im Rutschen ins Gehäuse befördert, Mendez nach einem Freistoß von rechts per Kopf die Vorarbeit geliefert. Das zweikampf- und laufstarke Mexiko war überfallartig ins Spiel gestartet, kassierte aber nur vier Minuten später ebenfalls nach einer Standardsituation den Ausgleich.
Mexikos wieder genesener Stürmer Jared Borgetti war der Unglücksrabe, er köpfelte nach einer Riquelme-Ecke den Ball, von Argentinier Crespo bedrängt, ins eigene Tor (10.). Der zweifache Weltmeister löste sich daraufhin aus der Umklammerung der Mittelamerikaner. Crespo tauchte nach einem Idealpass von Cambiasso vor Mexikos Schlussmann Sanchez auf, lupfte den Ball allerdings nicht nur über den Goalie, sondern auch am Tor vorbei (23.).
Es blieb jedoch die einzige weitere zwingende Möglichkeit Argentiniens vor der Pause, auch weil die Pässe von Regisseur Riquelme an dessen 28. Geburtstag noch jene Präzision vermissen ließen, die in der Gruppenphase für permanente Gefahr in den gegnerischen Strafräumen gesorgt hatten. Die laufstarken Mexikaner blieben ihrerseits gefährlich, Borgettis platzierten Schuss von der Strafraumgrenze zwang Argentiniens Torhüter Abbondanzieri zu einer Glanzparade (28.).
Glück hatte Argentinien in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, als Innenverteidiger Gabriel Heinze den Ball stümperhaft an Mexikos Jose Fonseca verlor und den Stürmer als letzter Mann regelwidrig von den Beinen holte. Der Schweizer Schiedsrichter Busacca wertete die Attacke jedoch nur als Gelbe Karte, Fonseca wäre alleine aufs Tor gezogen.
Nach der Pause übernahmen die "Gauchos" kurzzeitig das Kommando, das Spiel büßte nichts von der Rasanz der ersten 45 Minuten ein. Javier Saviola vergab nach Riquelme-Zuspiel die große Chance auf die Führung, Sanchez blieb im direkten Duell Sieger (59.). Danach neutralisierten sich die beiden Teams auf hohem Niveau, Chancen blieben Mangelware.
Jose Pekerman, Coach der "Albiceleste", reagierte in der 75. Minute und brachte Aimar und Tevez. Sein Gegenüber Ricardo La Volpe, selbst ein argentinischer Ex-Internationaler, hatte zu diesem Zeitpunkt sein Austauschkontingent schon erfüllt. Mit Jungstar Lionel Messi (19. Geburtstag) brachte Pekerman sechs Minuten vor Schluss seinen letzten Joker. Nach 90 Minuten ging das Spiel in die Verlängerung, auch weil Referee Busacca Tevez in der Nachspielzeit fälschlicherweise wegen Abseits zurückpfiff. (APA)
Torfolge:
0:1 (6.) Marquez
1:1 (10.) Borgetti (Eigentor)
2:1 (98.) Rodriguez
Argentinien: Abbondanzieri - Scaloni, Ayala, Heinze, Sorin - Cambiasso (76. Aimar), Mascherano, Rodriguez - Riquelme - Saviola (84. Messi), Crespo (75. Tevez)
Mexiko: Sanchez - Castro, Marquez, Osorio, Salcido - Mendez, Pardo (38. Torrado), Guardado (66. Pineda), Morales (74. Zinha) - Fonseca, Borgetti
Gelbe Karten: Heinze, Sorin bzw. Marquez, Castro, Torrado, Fonseca