Indianapolis - Marion Jones und Justin Gatlin haben am Freitag (Ortszeit) ihre Ausnahmestellung in der US-Leichtathletik bei den nationalen Meisterschaften in Indianapolis eindrucksvoll bestätigt. Während die dreifache Olympiasiegerin von Sydney ihr erfolgreiches Comeback fortsetzte und durch den Sieg über 100 m in 11,10 Sekunden bereits ihren 14. nationalen Titel holte, gewann Gatlin in 9,93. Gegenwind von 1,2 m/Sek. verhinderte einen möglichen Weltrekord.

"Es war enttäuschend, dass ich den Weltrekord nicht wirklich angreifen konnte, aber der Sieg tut trotzdem gut", erklärte der Olympiasieger, Weltmeister und Mit-Weltrekordler im 100-m-Sprint. Zweiter wurde Tyson Gay in 10,07 vor 200-m-Olympiasieger Shawn Crawford in 10,26.

Marion Jones feierte am Schauplatz ihres ersten Titelgewinns vor neun Jahren ihren ersten US-Titel seit 2002 hingegen wie eine Goldmedaille. Erstmals schaute ihr Sohn zu, und die 30-Jährige bezwang bei ihrer erfolgreichen Rückkehr nach Indianapolis immerhin Weltmeisterin Lauryn Williams und die Weltmeisterin von 2003, Torri Edwards, die zeitgleich in 11,17 Sekunden auf den Plätzen zwei und drei landeten.

"Ich habe in meiner Karriere die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen erlebt, aber ich bin zweifellos auf dem Weg zurück", sagte Marion Jones. Wie Gatlin musste sie am zweiten Tag der Meisterschaften drei Runden absolvieren, nachdem die für Donnerstag angesetzten Vorläufe wegen schwerer Gewitter auf Freitag verschoben worden waren. Um so höher ist Gatlins Zeit einzuschätzen, bereits im Halbfinale war der 24-Jährige auf 9,99 gekommen.

Im Zehnkampf setzte sich zur Halbzeit Götzis-Sieger Bryan Clay mit 4.393 Punkten in Front, 52 Zähler vor Tom Pappas. Beim Klassiker in Vorarlberg war Clay mit 128 Punkten mehr in Tag zwei gegangen. Die US-Titelkämpfe gelten als Qualifikation für den Leichtathletik-Weltcup Mitte September in Athen.(APA)