London - Zwei der vier Bombenattentäter vom 7. Juli 2005 in London sind einem britischen Computerexperten bereits zwei Jahre vor den Anschlägen aufgefallen. Martin Gilbertson berichtete der Zeitung "The Guardian" (Samstag), er habe die Polizei informiert, nachdem ihm Mohammed Sidique Khan und Shezhad Tanweer in einem islamischen Buchgeschäft im nordenglischen Leeds wegen "anti-westlicher Propaganda" aufgefallen seien.

Gilbertson berichtete, die beiden hätten in dem Buchladen unter anderem anti-westliche Propaganda-Videos produziert. Im Oktober 2003 habe er dies der Polizei gemeldet und das verdächtige Material zusammen mit einer Namensliste den Behörden zugeschickt. Es habe sich jedoch niemand bei ihm gemeldet, und er sei erst nach den Bombenanschlägen befragt worden.

Kein Kommentar von der Polizei

Die Propaganda-Videos hätten unter anderem verstümmelte Kinderleichen im Irak und den Palästinensergebieten gezeigt, die angeblich von amerikanischen oder israelischen Soldaten getötet worden seien. Scotland Yard wollte sich zu den Vorwürfen Gilbertsons, die Polizei sei seinen Hinweisen nicht nachgegangen, zunächst nicht äußern. Bei den Bombenanschlägen auf die Londoner U-Bahn und einen Bus am 7. Juli 2005 waren 52 Menschen getötet worden. (APA/dpa)