Die Christdemokraten und Grünen, mit denen Topolánek in den vergangenen Tagen ein gemeinsames Regierungsprogramm ausverhandelte, reagierten naturgemäß mit Befremden. Obwohl Topolánek am Freitag versuchte, die Wogen zu glätten, bleibt das Schicksal seines Kabinetts äußerst ungewiss. Eine Lösung des parlamentarischen Patts, bei dem sich die Bürgerlichen (Bürgerdemokraten, Christdemokraten, Grüne) und die linken Parteien (Sozialdemokraten und Kommunisten) mit jeweils hundert Mandaten gegenüberstehen, ist nämlich weiterhin nicht in Sicht.
Keine Zugeständnisse für Sozialdemokraten
Topolánek weigerte sich in den vergangenen Wochen beharrlich, den Sozialdemokraten gegenüber irgendwelche Zugeständnisse zu machen. So finden sich im vereinbarten Regierungsprogramm der drei Parteien sowohl die Einführung der von den Sozialdemokraten massiv abgelehnten Flat Tax, deren Höhe sich zwischen 15 und 19 Prozent bewegen soll, wie auch eine angestrebte Reform der Sozialleistungen. Die Grünen setzten wiederum im Regierungsprogramm eine neue Ökosteuer durch. Außenminister soll der Oberbürgermeister von Aussig (Usti), Petr Gandalovic (ODS), oder Tschechiens Botschafter in den USA, Alexandr Vondra, werden.