Ramallah - Vier bewaffnete palästinensische Gruppen haben Vergeltung für die von ihnen als "Massaker" bezeichneten Gewalttaten der israelischen Armee angekündigt. Ein Sprecher der aus der Fatah hervorgegangenen Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden sagte am Freitag auf einer Pressekonferenz in Ramallah im Namen der vier Gruppierungen, ab jetzt gelte der bisherige De-facto-Waffenstillstand für sie endgültig nicht mehr.

Die "wiederholten Verbrechen der Besatzer" gegen Frauen, Kinder und Alte würden nicht länger verschwiegen. Wenn die "Massaker" gegen das palästinensische Volk nicht aufhörten, würden die dafür Verantwortlichen "zerstört". Bei den übrigen drei Gruppen handelt es sich um die bewaffneten Flügel von Hamas, Islamischem Jihad und Volksfront zur Befreiung Palästinas (PFLP).

Zivile Todesopfer

Die israelische Armee war in den vergangenen Wochen gewaltsam gegen mutmaßliche Angreifer im Gazastreifen vorgegangen, die von dort aus selbstgebaute Raketen auf israelisches Gebiet abfeuerten. Dabei wurden zahlreiche palästinensische Zivilisten getötet. Im Westjordanland gingen israelische Soldaten weiter gezielt gegen palästinensische Extremisten vor.

Der von bewaffneten Palästinensergruppen einseitig ausgerufene Waffenstillstand war Ende 2005 offiziell ausgelaufen; die meisten Gruppierungen halten sich jedoch auf Drängen von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas (Abu Mazen) weiterhin an eine "Gefechtspause", so dass die Zahl der Anschläge in den vergangenen Monaten merklich zurückging. (APA)