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Van Basten machts vor.

Foto: Reuters/Koren
Nürnberg - Wie schon vor zwei Jahren bei der Europameisterschaft treffen einander Portugal und die Niederlande in der K.o.-Phase eines Fußball-Großereignisses. Ging es 2004 bereits um den Finaleinzug, duellieren sich die beiden Teams am Sonntag in Nürnberg (21:00 Uhr) schon im WM-Achtelfinale. Auf den Sieger wartet danach entweder England oder Ecuador.

Bei ihrer Heim-EM hatten die Portugiesen den Sieg davongetragen und die Niederländer mit 2:1 bezwungen. Von der damaligen Startaufstellung der Iberer dürfte nur Jorge Andrade fehlen, der wegen einer Knieverletzung für die WM hatte passen müssen. Bei den Holländern hat sich dagegen viel verändert. Der nach der EM bestellte Bondscoach Marco van Basten hat kaum einen Stein auf dem anderen gelassen.

"Wir waren mit unserer Leistung gegen Holland bei der EURO 2004 sehr zufrieden. Wir kennen die Niederländer sehr gut. Sie spielen ein ähnliches Spiel, sowohl taktisch als auch physisch", erklärte Portugals Verteidiger Ricardo Carvalho trotz der vielen neuen Gesichter in der "Oranje"-Elf. Während der Vize-Europameister auf ein offensives Dreier-Mittelfeld hinter einer Spitze setzt, agiert das Team von Van Basten mit einem Mittel- und zwei Außenstürmern.

Wer bei den Niederländern den Part der Sturmspitze geben wird, ist noch offen. Nach drei eher dürftigen Leistungen von Ruud van Nistelrooy könnte Feyenoords Dirk Kuyt in die Startelf rücken. Der Teamchef hielt sich jedenfalls mit Kritik an seinem Star nicht zurück. "Er bringt zu wenig. Es ist möglich, dass Kuyt gegen Portugal spielen wird", meinte Van Basten.

Beide Kontrahenten haben in den Gruppenphase nur einen Gegentreffer erhalten, weshalb die Niederländer im Training schon einmal Elfmeterschießen übten. "Darauf muss man vorbereitet sein", sagte der Bondscoach. "Man braucht Routine. Ein Tennisspieler macht im Training auch Tausende von Aufschlägen. Und je mehr wir Elfmeter üben, desto größer ist die Chance, dass wir gewinnen." Bei vier großen Turnieren - den Europameisterschaften 1992, 1996 und 2000 sowie der WM 1998 - schied Holland jeweils im Elfmeterschießen aus. Erst gegen Schweden bei der EURO vor zwei Jahren in Portugal wurde das Trauma besiegt.

Von entscheidendem Charakter könnte das Fernduell am linken Flügel zwischen Cristiano Ronaldo und Arjen Robben sein. Beide Jungstars sind dribbelstark, torgefährlich - aber zu ballverliebt. Während die Trainer auf die ersten beiden Qualitäten setzen, gibt es von Mitspielern immer wieder Kritik wegen der Eigensinnigkeit der Flügelflitzer. (APA/Reuters/dpa)

  • PORTUGAL - NIEDERLANDE (Frankenstadion, Nürnberg, 21:00 Uhr) Portugal: 1 Ricardo - 13 Miguel, 16 Carvalho, 5 Meira, 14 Valente - 6 Costinha, 18 Maniche - Figo, Deco, C. Ronaldo - 9 Pauleta

    Niederlande: 1 Van der Sar - 3 Boulahrouz, 13 Ooijer, 4 Mathijsen, 5 Van Bronckhorst - 18 Van Bommel, 20 Sneijder oder 10 Van der Vaart, 8 Cocu - 17 Van Persie, 9 Van Nistelrooy oder 7 Kuyt, 11 Robben