Bild nicht mehr verfügbar.

Kinder auf der Straße in Gaza-Stadt. Kabinettsminister Haim Ramon warnte,dass eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen auf beiden Seiten hohe Verluste bringen könnte.

Foto: Getty Images/Abid Katib
Jerusalem - Nach neuem Raketenbeschuss auf Israel hat ein Knesset-Abgeordneter die Regierung zu einer neuen Bodenoffensive im Gaza-Streifen aufgerufen. Der Likud-Politiker Juval Steinitz forderte am Freitag eine mehrwöchige Militäraktion, "um die Infrastruktur der Terroristen ein für alle Mal zu zerschlagen". In der Nacht hatten militante Palästinenser abermals drei Raketen auf Israel abgefeuert, die aber offenbar keinen Schaden anrichteten.

"Ich rufe die israelische Regierung auf, nicht länger zu warten", forderte Steinitz, früherer Vorsitzender des außen- und verteidigungspolitischen Parlamentsausschusses, im Rundfunksender Israel Radio. Kabinettsminister Haim Ramon reagierte mit der Warnung, dass eine Bodenoffensive im Gaza-Streifen auf beiden Seiten hohe Verluste bringen könnte. Außerdem könnte sie faktisch auf eine Wiederbesetzung des Autonomiegebiets hinauslaufen: "Diese 'wenigen Wochen' werden zu 40 Jahren", sagte er im Rundfunk.

Bodenoffensive als letztes Mittel

Die israelischen Streitkräfte haben eine neuerliche Bodenoffensive im seit September geräumten Gaza-Streifen nicht gänzlich ausgeschlossen, wollen jedoch nur als letztes Mittel auf diese Möglichkeit zurückgreifen. Luftwaffenchef Elieser Shakedi erklärte am Donnerstag, die gezielten Luftangriffe auf Extremisten würden fortgesetzt, weil sie die beste Alternative zu einer groß angelegten Bodenoffensive darstellten und im Großen und Ganzen auch akkurat seien. Bei den jüngsten Attacken aus der Luft wurden allerdings insgesamt 13 palästinensische Zivilpersonen getötet.

Unterdessen wurde der Grenzübergang Rafah zwischen dem Gaza-Streifen und Ägypten am Freitag nach einer israelischen Sicherheitswarnung erneut geschlossen, wie EU-Beobachter in Rafah mitteilten. Der Übergang war bereits am Mittwoch geschlossen, am Donnerstag aber kurzzeitig wieder geöffnet worden. (APA/AP)