Der US-Softwarekonzern und SAP-Konkurrent Oracle hat seinen Quartalsgewinn dank überraschend starker Einnahmen aus dem Lizenzgeschäft gesteigert. Zugleich teilte das Unternehmen bei Vorlage der Zahlen für das vierte Geschäftsquartal am Donnerstag nach Börseschluss mit, es habe dem deutschen Rivalen SAP und auch IBM Marktanteile abgejagt. Oracle-Finanzchefin Safra Catz sagte: "Alle Produktlinien sind sehr, sehr substanziell gewachsen."

Kurs stieg

Für das laufende erste Quartal des Geschäftsjahres erwartet Oracle einen Gewinn je Aktie vor Sonderposten von 16 Cent, womit der Konzern die Erwartungen der Analysten erfüllen würde. Zudem will Oracle im Geschäftsjahr 2007 pro Quartal jeweils eine Mrd. Dollar für Aktienrückkäufe ausgeben. Der Kurs der Oracle-Aktien stieg im nachbörslichen US-Handel um sieben Cent auf 14,40 Dollar.

"Daher macht ein solides Quartal für sie noch keinen Trend"

SAP-Sprecher Steve Bauer verwies unterdessen darauf, dass sein Unternehmen in den USA gut aufgestellt sei und in vielen Geschäftsfeldern kontinuierlich wachse. Vor diesem Hintergrund sei die Darstellung von Oracle zu relativieren: "Daher macht ein solides Quartal für sie noch keinen Trend". Wenn SAP am 20. Juli seine Zahlen auf den Tisch lege, werde man klarer sehen.

Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar (3,89 Mrd. Euro)/B>

Im abgelaufenen Quartal stieg der Nettogewinn bei Oracle auf 1,3 Mrd. Dollar (1,033 Mrd. Euro) oder 24 Cent je Aktie nach 1,0 Mrd. Dollar oder 20 Cent je Aktie im Vorjahr. Der Umsatz stieg um 25 Prozent auf 4,9 Mrd. Dollar (3,89 Mrd. Euro). Vor Sonderposten ergab sich ein Gewinn je Aktie von 29 Cent. Hier hatten von Reuters befragte Analysten im Schnitt mit 28 Cent gerechnet. Vergangene Woche hatte Oracle bereits angekündigt, dass das Ergebnis für das abgelaufene Vierteljahr voraussichtlich die eigene Prognose übertreffen würde.

In den vergangenen zwei Jahren hat Oracle rund 19 Milliarden Dollar für Zukäufe ausgegeben, um im Wettbewerb mit SAP besser gerüstet zu sein. Dabei hatte Oracle unter anderem die Firmen PeopleSoft und Siebel Systems erworben.(APA/Reuters)