Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: Reuters
Wien - Die BAWAG-ÖGB-Affäre verspricht noch weitere Enthüllungen. Bei den am Mittwoch begonnenen ersten Hausdurchsuchungen sind im Penthouse von Ex-ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch Tagebücher gefunden worden, in denen viele Namen und Details zur Affäre enthalten sein sollen. In mehreren Schulheften im Format DIN-A5 habe Verzetnitsch genaue Protokolle seiner Aktivitäten, Gespräche und Telefonate angelegt, und diese nicht verschwinden lassen, sondern daheim aufbewahrt, wo sie nun von der Polizei sichergestellt worden seien, berichtete die "Krone" (Freitag-Ausgabe).

Notizen am Laptop

Auch auf seinem Laptop soll Verzetnitsch Aktennotizen gemacht haben. In den Tagebüchern soll der Ex-ÖGB-Chef "reihenweise Interna und Namen, die in die höchsten politischen Kreise der Republik reichen", schreibt die Zeitung mit Verweis, dass ihr "Details und Namen teilweise bekannt" seien, sie diese aber "aus rechtlichen Gründen erst zum gegebenen Zeitpunkt" nennen könne.

Entscheidende Hinweise erwartet

Laut "Krone" erwarten die Ermittler von dem Material entscheidende Hinweise zur Klärung des Skandals. Die Wirtschaftspolizei hat am Mittwoch zeitgleich an zehn verschiedenen Adressen Hausdurchsuchungen durchgeführt, unter anderem bei den früheren BAWAG-Direktoren Helmut Elsner und Johann Zwettler, mehreren früheren Vorstandsdirektoren, dem ehemaligen ÖGB-Finanz-Chef, BAWAG-Präsidenten Günter Weninger sowie Verzetnitsch. In manchen Wohnungen waren die Besitzer laut "Krone" auf den Besuch vorbereitet, Ex-Vorstandsdirektor Christian Büttner soll die meisten Unterlagen bereits in Kisten zum Abtransport bereitgestellt haben.(APA)