Diese Fragen versucht der parlamentarische BND-Untersuchungsausschuss zu klären, und am Donnerstag wurden von diesem Gremium die ersten Zeugen befragt. Bevor am späten Nachmittag der prominenteste Zeuge - El Masri selbst - aussagte, hörten die Abgeordneten zunächst die ermittelnde Staatsanwaltschaft in München.
Staatsanwalt Martin Hoffmann erklärte, er halte die Schilderung El-Masris, der zu Silvester 2003 in Mazedonien verschleppt worden war, für glaubwürdig. Er habe keine Anhaltspunkte, dass El-Masri Lügen aufgetischt habe. Immer wieder wurde Hofmann von den Abgeordneten gefragt, ob er bei seinen nach El-Masris Freilassung aufgenommenen Ermittlungen vom Bundeskriminalamt (BKA) oder Auswärtigen Amt (AA) behindert worden sei - was er verneinte.
Laut der Nachrichtenagentur AP wusste die deutsche Botschaft in Skopje schon früher als bekannt über die Verschleppung El-Masris Bescheid. Angeblich hat ein Deutscher die Botschaft schon Anfang 2004 informiert, dass ein anderer Deutscher festgenommen worden war. Ex-Innenminister Otto Schily (SPD) hatte immer erklärt, er habe erst nach El-Masris Freilassung zu Pfingsten 2004 vom damaligen US-Botschafter in Berlin, Dan Coats, von den Vorfällen erfahren.