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Inzwischen erwarten 52 Prozent der Bürger in Mittel- und Osteuropa Vorteile von einem Beitritt zur Währungsunion.

Foto: DPA/Büttner
Brüssel - Der Euro hat in den zehn neuen EU-Ländern nach einer Umfrage der EU-Kommission an Ansehen gewonnen. Noch immer ist aber die Sorge groß, dass ein Wechsel zur Gemeinschaftswährung die Inflationsraten in die Höhe treibt.

Wie die am Donnerstag veröffentlichte Umfrage vom April ergab, erwarten inzwischen 52 Prozent der Bürger in Mittel- und Osteuropa Vorteile von einem Beitritt zur Währungsunion. Bei der vorangegangenen Befragung im September 2005 waren es erst 38 Prozent. "Eine breite und wachsende Mehrheit erwartet spürbare Vorteile im Alltag, etwa beim Reisen oder mehr Preistransparenz", kommentierte die Kommission das Ergebnis. Die Sorgen über einen Verlust an Kontrolle über die eigene Wirtschaftspolitik oder an nationaler Identität ließen nach.

Preisanstieg befürchtet

Allerdings halten sich bisher nur 37 Prozent der Befragten für gut über die Gemeinschaftswährung informiert. Knapp die Hälfte befürchtet einen Preisanstieg, wenn die Euro-Noten und -Münzen eingeführt würden. In den Euro-Ländern der ersten Runde war die Bargeldumstellung 2002 ebenfalls von zahlreichen Händlern und Dienstleistern zu kräftigen Preiserhöhungen genutzt worden. Statistisch erhöhte das die gesamte Teuerungsrate zwar nur um einige Zehntel, doch die Bevölkerung empfand den Preisanstieg über lange Zeit als viel höher.

Befragt wurden rund 10.000 Bürger in den zehn mittel- und osteuropäischen Ländern, die 2004 der Europäischen Union (EU) beigetreten waren. Slowenien wird im kommenden Jahr als erstes von ihnen auch Mitglied der Euro-Zone. Estland sowie die Inselstaaten Zypern und Malta planen einen Beitritt 2008. Die beiden anderen baltischen Länder - Litauen und Lettland - haben sich noch nicht auf ein neues Datum festgelegt, nachdem die bisherigen Beitrittspläne an zu hohen Teuerungsraten scheiterten. Die Slowakei will 2009 dazustoßen, die Tschechische Republik und Ungarn 2010. Das dritte große Land unter den EU-Neulingen, Polen, hat sich noch nicht festgelegt. (APA/Reuters)