Wien - SP-Chef Alfred Gusenbauer lässt weiterhin offen, welche Gewerkschafter künftig im Parlament vertreten sein sollen und welche nicht. Im "Kurier" hatte sich Gusenbauer gegen die Kandidatur von Spitzengewerkschaftern ausgesprochen. Wen er dazu zählt, wollte der SP-Chef im Ö1-Mittagsjournal nicht konkretisieren: "Wer in Zukunft im Parlament sitzen wird, das werden wir entscheiden bei der Erstellung der Liste der Persönlichkeiten, die zur Wahl antreten."

"Kein Delegierungsrecht"

Für Gusenbauer ist klar, "dass im künftigen Parlament Vertreter der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschafter mit einem klaren Mandat drinnen sind. Aber es gibt kein Delegierungsrecht, dass jemand der Vorsitzender einer Teilgewerkschaft ist, dem Parlament automatisch angehört".

Hundstorfer-Verzicht begrüßt

Dass ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer auf seine Kandidatur verzichtet, wird von Gusenbauer begrüßt. Hundstorfer habe sich "nichts zu Schulden kommen lassen", aber die Gewerkschaften seien in einer "existenziellen Krise". Wenn in dieser Situation jemand so exponiert sei, wie der ÖGB-Präsident, dann müsse er sich zu 100 Prozent auf den ÖGB konzentrieren. Gusenbauer bezeichnete den Verzicht als "gemeinsamen Schritt". (APA)