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Wien - Mehr als jeder zweite Fußball-Fan in Europa verfolgt die Fußball-WM vom Arbeitsplatz aus. 54 Prozent der Fußballanhänger können zumindest wichtige WM-Spiele während der Arbeitszeit miterleben, so das Ergebnis einer von "jobpilot/Monster" europaweit durchgeführten Umfrage mit mehr als 12.000 Teilnehmern. Für fast die Hälfte - 46 Prozent - ist Fernsehen am Arbeitsplatz aber verboten. In Österreich können nur 29 Prozent live bei WM-Übertragungen mitfiebern, fast drei Viertel können dieser Leidenschaft erst nach Büroschluss frönen.

Zieht man nur die wichtigen Spiele in Betracht, sind Franzosen und Niederländer laut Umfrage am fernsehfreudigsten: 70 Prozent der Franzosen und Niederländer, 68 Prozent der Spanier und 65 Prozent der Belgier können Begegnungen ihrer Nationalteams oder die Finalrunde vom Arbeitsplatz aus verfolgen. Härter trifft es Fußballfans in den deutschsprachigen, nordischen und osteuropäischen Ländern mit Ausnahme der Slowakei: Hier können mehr als 50 Prozent der Erwerbstätigen keine WM-Spiele live am Arbeitsplatz sehen.

Der Preis der Euphorie

Das Fußball-Interesse hat auch seinen Preis: 15 Prozent können nur fernsehen, wenn sie die versäumte Zeit nachholen. Besonders beliebt ist diese Methode in Italien, wo mehr als 36 Prozent der Arbeitnehmer Fußballspiele am Arbeitsplatz anschauen können, wenn sie die Zeit dann wieder einarbeiten.

In Deutschland dürfen immerhin 37 Prozent der Befragten im Büro "Fußball gucken". Anders im Fußball-Mutterland England: Dort haben lediglich sechs Prozent der Beschäftigten absolutes Fernsehverbot am Arbeitsplatz. Auch in anderen klassischen Fußballnationen wie den Niederlanden, Spanien oder Frankreich dürfen weniger als 10 Prozent ihre Helden nicht am Bildschirm verfolgen.

28 Prozent der Briten haben sogar praktisch uneingeschränkten Zugang zu einem Fernsehapparat während der Fußball-WM - im Gegensatz zu nur fünf Prozent der fußballbegeisterten Italiener und vier Prozent der Belgier, deren Team allerdings auch nicht an der WM teilnimmt.

Jobpilot ist das Online-Stellenportal des Zeitarbeitskonzerns Adecco, der 2004 an den US-Mitbewerber Monster verkauft wurde. Auf dem Karriereportal werden regelmäßig Befragungen rund um Karriere und Arbeitsplatz durchgeführt. (APA)