Wien - Tausende haben sich am Mittwochabend am Europaplatz beim Wiener Westbahnhof versammelt, um gegen den Besuch von US-Präsident George W. Bush zu demonstrieren. Laut Werner Autericky vom Landesamt für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (LVT) waren es rund 15.000 Teilnehmer, Wolfdietrich Hansen von der mitveranstaltenden Sozialistischen Jugend Österreichs (SJÖ) und die KPÖ sprachen von rund 20.000 oder mehr Demonstranten.

Zwischenfälle gab es laut Autericky bei dem Demo-Zug, der sich vom Europaplatz über die Innere Mariahilfer Straße in Richtung City bewegte, zunächst nicht. Einer Gruppe von etwa 200 Teilnehmern in der Mitte des Zuges werde allerdings besondere Aufmerksamkeit seitens der Polizei geschenkt.

Der Marsch sollte - unter Hubschrauberüberwachung - weiter über den Heldenplatz und die Herrengasse zur Abschlusskundgebung im Votivpark führen. Das Platzverbot rund um die Hofburg war bereits aufgehoben, somit stand dieser Route keine Polizeiabsperrung mehr im Wege.

"Bush, Bush, go home"

Der Zug war äußerst bunt und laut: Neben dem obligatorischen "Hoch die internationale Solidarität" skandierten die Teilnehmer "Bush, Bush, go home". Auf einem Transparent der "Linkswende" war "Hände weg vom Iran" zu lesen. Auf einem anderen war eine Bombe aufgezeichnet: "Policy of Peace?" ("Politik des Friedens?") stand daneben.

Auch die T-Shirts waren oft mit Parolen beschrieben: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren", war zu lesen. Auf anderen Leiberln stand "Bush Terrorist No. 1", "F... Bush", "Revolution" oder "No to Bush & Co".

Die Hitze verlangte den Demonstranten einiges ab. Der Durst ließ sogar ideologische Grundsätze in den Hintergrund treten: "Geh' ma politisch unkorrekt a Cola trinken?", fragte ein Demonstrant einen anderen. Die beiden bogen daraufhin zu einem Restaurant einer großen US-Fastfoodkette ab. (APA)