Rom/Palermo - Der jüngste Schlag der italienischen Polizei mit 45 Festnahmen namhafter Bosse bringt Albtraumhaftes aus der Welt der Cosa Nostra an den Tag. "Wir haben einen Krieg der Mafia verhindert", sagt ein Topermittler. Und Zeitungen bringen die "neuen Beziehungen zwischen der Mafia und der Politik ans Licht" - immer wieder wird die Partei von Ex-Premier Berlusconi genannt.

Es werden abgehörte Gespräche über enge Zusammenarbeit und klare Absprachen zwischen "Paten" und einem Regionalpolitiker der Forza Italia veröffentlicht.

"Ich habe ihm gesagt: Du gibst mir und ich gebe dir", berichtet einer der Bosse über das Treffen mit dem Politiker. Als Summe, die damals geflossen sein soll, nannte der Boss 20 Millionen Euro.

"Die Bosse wollten schließlich gleich direkt in die politischen Institutionen eindringen", schreibt "Corriere della Sera" (Mailand). Sie wollten einen der ihren bei den nächsten Kommunalwahlen in Palermo kandidieren lassen, für die Christdemokraten. (dpa, DER STANDARD, Print, 22.6.2006)