Doch nun ist die Übernahmeschlacht vorbei und selbst "Verlierer" Merck hat gewonnen: Dadurch, dass Merck in den vergangenen Wochen plötzlich verstärkt Schering- Aktien gekauft hatte, wurde der Preis für diese noch einmal in die Höhe getrieben. Bayer muss letztendlich 17 Milliarden Euro auf den Tisch legen, nicht die ursprünglich berechneten 16,5 Milliarden Euro. Merk hingegen verdient 400 Millionen Euro.
Sorgen der Belegschaft
Doch Bayer-Chef Wenning zeigte sich bei der Pressekonferenz gelassen: "Bei einem Transfer dieser Dimension und von der nachhaltigen Bedeutung für Bayer sind Mehraufwendungen in dieser Größenordnung sicher gerechtfertigt." Er bemühte sich auch, die Sorgen der Belegschaft zu zerstreuen, dass es wegen der doch teurer gewordenen Übernahme zu massiven Jobverlusten kommen werde. Er halte "nichts von der Diskussion über den Abbau weiterer Arbeitsplätze", sagte Wenning. Die Streichung von 6000 Arbeitsplätzen hatte Bayer schon im Frühjahr angekündigt. Auch Überlegungen für den Verkauf von Geschäftsfeldern der neuen Bayer Schering Pharma gebe es nicht.
Bayer kontrolliert nun 88 Prozent der Schering-Aktien, will aber in den kommenden Wochen 100 Prozent übernehmen. Das neue "internationale Spitzenunternehmen" werde mit einem Umsatz von neun Milliarden Euro pro Jahr der größte Pharmakonzern in Deutschland sein, so Wenning. Ab 2009 werde es Einspareffekte von 700 Millionen Euro geben.