Rom - Der mutmaßlich Auftraggeber des Mordes am Vizepräsidenten der süditalienischen Region Kalabrien, Francesco Fortugno, ist am Mittwoch festgenommen worden. Der Mafia-Boss Alessandro Marciano wurde zusammen mit seinem 28-jährigen Sohn festgenommen, der ebenfalls am Mord an dem Politikers beteiligt gewesen sein soll, berichtete die Polizei.

Die Justizbehörden hatten bereits im März neun Mafiosi unter dem Vorwurf festgenommen, Fortugno ermordet zu haben. Der 54-jährige Fortugno von der jetzt mitregierenden Zentrumspartei "Margherita" war im vergangenen Oktober in der kalabresischen Stadt Locri von zwei maskierten Männern erschossen worden. Der Mord wurde als Aufforderung an die Politiker interpretiert, die Interessen der "'Ndrangheta", der Mafia in Kalabrien, bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu berücksichtigen.

Fortugnos Tod hatte in Süditalien einen Sturm der Entrüstung ausgelöst. Die Einwohner Locris hatten mehrere Protestkundgebungen organisiert. Der damalige Innenminister Giuseppe Pisanu rief die Bevölkerung zu energischem Widerstand gegen den Druck des organisierten Verbrechens auf. (APA)