Die Justizbehörden hatten bereits im März neun Mafiosi unter dem Vorwurf festgenommen, Fortugno ermordet zu haben. Der 54-jährige Fortugno von der jetzt mitregierenden Zentrumspartei "Margherita" war im vergangenen Oktober in der kalabresischen Stadt Locri von zwei maskierten Männern erschossen worden. Der Mord wurde als Aufforderung an die Politiker interpretiert, die Interessen der "'Ndrangheta", der Mafia in Kalabrien, bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen zu berücksichtigen.
Italien
Auftraggeber des Mordes an süditalienischem Politiker gefasst
Vizepräsident der Region Kalabrien war im vergangenen Oktober getötet worden
Rom - Der mutmaßlich Auftraggeber des Mordes am
Vizepräsidenten der süditalienischen Region Kalabrien, Francesco
Fortugno, ist am Mittwoch festgenommen worden. Der Mafia-Boss
Alessandro Marciano wurde zusammen mit seinem 28-jährigen Sohn
festgenommen, der ebenfalls am Mord an dem Politikers beteiligt
gewesen sein soll, berichtete die Polizei.
Fortugnos Tod hatte in Süditalien einen Sturm der Entrüstung
ausgelöst. Die Einwohner Locris hatten mehrere Protestkundgebungen
organisiert. Der damalige Innenminister Giuseppe Pisanu rief die
Bevölkerung zu energischem Widerstand gegen den Druck des
organisierten Verbrechens auf. (APA)