Wien - EU-Handelskommissar Peter Mandelson hofft auf Bewegung bei den festgefahrenen Verhandlungen der Doha-Welthandelsrunde der WTO. "Wir hoffen, dass heute beide Seiten mehr Flexibilität zeigen", sagte Mandelson am Mittwoch bei einer Pressekonferenz zum Transatlantischen Business Dialog (TABD) im Haus der Industrie in Wien. Die EU und die USA hätten bei den Industriegütern eine "sehr ähnliche Position", in der Landwirtschaft gebe es aber "Differenzen", so der Brite.

Verhaltener Optimismus

Wenn man "Ambitionen" mit "Realismus" verbinde, sei eine "Landezone" in Sicht, drückte der Brite verhaltenen Optimismus aus. Man solle auch die hohen ökonomischen Kosten von "verpassten Gelegenheiten" in die Überlegungen einbeziehen, dass etwa mehr WTO-Streitigkeiten drohten. Auch Wirtschaftsminister Martin Bartenstein hofft auf ein gutes Ergebnis der Gespräche.

Bei den WTO-Verhandlungen drängt die Zeit, da Mitte 2007 das Mandat von US-Präsident George W. Bush abläuft, Handelsvereinbarungen ohne Konsultierung des Kongresses zu schließen. Die Entwicklungsländer fordern von den USA und Europa den Abbau ihrer Agrarsubventionen; im Gegenzug verlangen diese von den ärmeren Ländern die Öffnung ihrer Märkte. Nächste Woche finden in Genf weitere Gespräche zur WTO-Runde statt. (APA)