Als "die geheime Gesellschaft hinter den unsichtbaren Veränderungen" werde sie bei IBM oft bezeichnet, so Bill Tetzlaff, der derzeitige Präsident der "Academy of Technology"; doch das ändere sich derzeit schlagartig. 1989 gegründet tritt die Academy immer mehr ins Rampenlicht, sowohl firmenintern wie auch außerhalb.

Das Aufgabengebiet der rund 300 Mitarbeiter starken "Denkfabrik" ist weit gefächert: vom Erkennen und Erarbeiten neuer Trends und deren Kommunikation zum Management bis hin zum Erstellen von Studien und Abhalten von Konferenzen. Interessant ist dabei vor allem, dass sich die Academy aus Mitarbeitern des Big Blue genannten Konzerns rekrutiert, die aus unterschiedlichen Bereichen und über Landesgrenzen hinweg ihren Input liefern. Zudem gäbe es keinerlei Einfluss vom Management oder tagesaktueller Entwicklungen; das Forschen entstehe aus den kreativen Ideen der Mitglieder, so Tetzlaff. Der angesprochen auf die derzeitigen großen Trends die Bereiche serviceorientierte Architektur, als Entwicklung weg von den Computern hin zu den Lösungen und das so genannte "infrastrukturlose Arbeiten" nennt. Dieser Bereich habe seit dem 11. September und der Katastrophe in New Orleans an Bedeutung gewonnen und soll eine Zusammenarbeit zwischen Personen auch ohne vorhandene Infrastruktur ermöglichen.

"IBM ist auch ein Spielekonzern geworden", ergänzt Academy-Mitglied John Cohn, denn immerhin liefere der Konzern die Prozessoren für alle Spielekonsolen. Dies sei auch ein Verdienst der Denkfabrik, die dafür gesorgt habe, dass das Know-how aus dem Bereich der Supercomputer nun in den Wohnzimmern stehe. (kuc/DER STANDARD Printausgabe, 21. Juni 2006)