Wien - Der Konvoi von US-Präsident George W. Bush ist am Mittwochvormittag über einen "Geister"-Ring zur Hofburg gefahren. Die Polizei hatte den Auftrag, um 9.35 Uhr, die Wiener Prachtstraße leer zu räumen und Passanten in Geschäfte bzw. Seitengassen abzudrängen. "Ich möchte einmal sehen, dass die Amerikaner den Times Square sperren wegen einer einzigen Person", sagte ein Bediensteter der Wiener Magistratsabteilung 48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark). Wie im Film

Schaulustige befanden sich kaum am Ring. Das Bild dominierten Polizisten, die alle zehn Meter entlang der Straße gleichsam Spalier standen. Viele der Beamten sind schon seit 26 Stunden im Dienst. "Wir kennen das nur aus dem Film, so etwas habe ich noch nie gesehen", meinte erklärte eine Geschäftsfrau in der Innenstadt über das Sicherheitsaufgebot.

Schneepflug gegen den Abfall

Die MA48 hatte alles mobilisiert, was sich in ihrem Besitz befindet. Neben Kranwägen war man sogar mit einem Schneepflug angerückt, der Abfall auf dem Ring beseitigen sollte.

Kanalisation durchleuchtet

Zuvor bearbeiteten Kollegen von der MA30 die Kanaldeckel am Ring. Vier Teams waren damit beschäftigt, auf der Route des Präsidenten die Kanalisation zu durchleuchten.

An der Fußgängerschleuse bei der Johannesgasse herrschte gegen 8.00 Uhr rege Betriebsamkeit. Dort passierten US-Botschafter und ihre Angehörigen die Sperren. 450 Personen mussten kontrolliert werden. Anrainer und Arbeiter, die keine Badges hatten, wurden eskortiert.

Keine Bush-Kipferl Am Schubertring in Geschäften und Cafes war es hingegen ruhiger als sonst. "Mit den Sicherheitsbeamten werde ich ein bisschen Geschäft machen, aber viele Stammkunden sind wegen Bush auf Urlaub gefahren", meinte Christa Kandl vom Cafe Sinfonia. Die Stimmung sei nicht gerade pro Bush, daher biete sie auch keine speziellen Bush-Kipferl an. (APA)