Wolfsburg - Vor allem vier Namen wurden im Zusammenhang mit der VW-Affäre immer wieder genannt. Nachfolgend kurze Porträts:

Peter Hartz: Der langjährige VW-Arbeitsdirektor Peter Hartz kam 1993 aus der krisengeschüttelten saarländischen Stahlindustrie zu dem Autobauer nach Wolfsburg. Bei VW ist sein Name untrennbar verbunden mit der Einführung der Vier-Tage-Woche, der "atmenden Fabrik" und dem Tarifmodell "5000 x 5000". Mit diesen Vereinbarungen mit der IG Metall hatten Massenentlassungen vermieden und Jobs für Lanzeitarbeitslose geschaffen werden können. Das IG-Metall- und SPD-Mitglied stand zudem wie kein zweiter aus der Riege der Manager für Konsens und engen Zusammenhalt mit dem Betriebsrat.

Hartz war auch für die Politik ein hoch geschätzter Berater und maßgeblicher Mitverfasser der Arbeitsmarktreformen der rot-grünen Bundesregierung, die seinen Namen tragen. Er stammt aus St. Ingbert im Saarland, wo er am 9. August 1941 geboren wurde. Nach der mittleren Reife machte er eine Ausbildung zum Industriekaufmann. Später holte er das Abitur nach und studierte Betriebswissenschaft. Peter Hartz ist verheiratet und hat einen Sohn.

Klaus Volkert: Der gelernte Schmied stand dem VW-Betriebsrat 15 Jahre vor, als er am 30. Juni 2005 im Zuge der VW-Korruptionsaffäre mit 62 Jahren abtrat. Er gehörte damit jahrelang zu den mächtigen Männern bei Volkswagen. Volkert war 1969 zu VW nach Wolfsburg gekommen und startete dort als Mechaniker. Dann absolvierte er eine klassische Gewerkschaftskarriere vom Vertrauensmann der IG Metall (1970) zum Betriebsrat (1978) bis an die Spitze des Gesamt-Betriebsrates (1990).

Gemeinsam mit Hartz war in den 90-er Jahren an der Entwicklung vieler Beschäftigungs-Modelle beteiligt, die bundesweit für Aufsehen sorgten. Volkert repräsentiert den klassischen Arbeiterführer: Seinem Auftreten fehlen die gedrechselten Sätze der Manager, seine Sprache ist einfach und klar, direkt, bisweilen auch derb. In der Belegschaft war er geachtet, zuletzt aber nicht mehr unumstritten. Der häufigste Vorwurf lautete, Volkert habe im Laufe der Jahre eine zu große Nähe zum Vorstand des Autokonzerns entwickelt.

Helmuth Schmied: Der Ex-Skoda-Personalchef Helmuth Schuster gilt als eine der Schlüsselfiguren in der VW-Korruptionsaffäre. Erst als seine zweifelhaften weltweiten Geschäfte aufflogen, kam der Skandal ans Licht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug. VW hatte Strafanzeige eingereicht.

Schuster musste Mitte Juni mit 51 Jahren seinen Posten bei Skoda räumen. Gründe nannte das Unternehmen damals nicht. Er galt lange Zeit als Vertrauter und Vordenker von Personalvorstand Peter Hartz. Schuster war seit 1991 bei VW. Von 1994 bis 2000 war er der Leiter des Zentralen Personalwesens im Konzern, bevor er 2001 als Skoda- Personalvorstand nach Prag ging.

Klaus-Joachim Gebauer: Für die Boulevard-Zeitungen war Klaus-Joachim Gebauer der "Sex- Manager". Er selbst sieht sich in der VW-Affäre dagegen als Sündenbock und beteuerte immer wieder seine Unschuld. Er habe nur auf Geheiß des Vorstands gearbeitet. Der Ex-Manager war in der Personalabteilung in Wolfsburg für die Beziehungen zum Betriebsrat verantwortlich. Und dort habe er eng mit Hartz und Volkert zusammengearbeitet, sagt er selbst. Insgesamt war er 32 Jahre bei Volkswagen beschäftigt. Vor dem Arbeitsgericht klagt er gegen seinen Arbeitgeber, der ihn im Zuge der Affäre fristlos entlassen hat. Nach einer Niederlage vor dem Arbeitsgericht im vorigen Herbst, hat er Berufung eingelegt.

VW wirft ihm vor, gemeinsam mit Schuster den Konzern als "Plattform" für Geschäfte in die eigene Tasche missbraucht und ein internationales Geflecht von Tarnfirmen aufgezogen zu haben. Gebauer habe zudem Schmiergeld kassiert und Dienstreisen falsch abgerechnet. (APA/dpa)