Linz - Nach der Pleite der Shoe&Shirt Production GmbH mit Sitz in Hofkirchen im Mühlkreis (Bezirk Rohrbach) in Oberösterreich - bekannt für die Marke "Richter Schuhe" - sieht das Unternehmen den Weiterbetrieb gesichert. Im Sanierungskonzept sei die Reduzierung des Personalstandes von 74 auf 25 Mitarbeiter vorgesehen, hieß es in einer Presseaussendung am Montag. Eine Verlagerung des Vertriebs ins Ausland sei nicht geplant.

Lieferungen gesichert

In den vergangenen Wochen seien zahlreiche persönliche Gespräche mit betroffenen Lieferanten in Europa und Übersee geführt worden. Sie hätten Verständnis für die Situation gezeigt und würden das Unternehmen weiter beliefern, so die Shoe&Shirt Production GmbH. Da die Markteinheiten und die Produktionswerke vom Insolvenzverfahren nicht betroffen seien und die laufende Erzeugung daher gesichert sei, würden die Auslieferung der Ware für die Herbst- und Wintersaison 2006 sowie die Entwicklung der Frühjahrs- und Sommerkollektion 2007 zeitgerecht und in vollem Umfang erfolgen. Damit werde einer wirtschaftlichen Stabilisierung des Unternehmens voll Rechnung getragen.

Der Gläubigerausschuss habe einer Weiterführung der Shoe&Shirt Production GmbH zugestimmt und damit den Grundstein für den geplanten gerichtlichen Zwangsausgleich der Gesellschaft gelegt. Die vorgelegten Businesspläne, das Sanierungskonzept, die bereits gezeichneten Finanzierungszusagen der Banken und des Eigentümers sowie das professionelle Vorgehen der Gruppe in diesem Prozess hätten das Gremium überzeugt, dass der geplante Zwangsausgleich erfolgreich abgewickelt werden könne, hieß es weiter.

Vertrieb bleibt in Mühlkreis

Der Vertrieb werde nicht ins Ausland verlagert, betonte das Unternehmen. Das Sanierungskonzept sehe das Outsourcing des Fertigwarenlagers an den Speditionspartner Kühne&Nagel in Pasching bei Linz ab Ende Juni sowie eine Verlagerung der Prototypenfertigung und des Rohwarenlagers von Hofkirchen in das Produktionswerk nach Partizanske in der Slowakei vor.

Über die Shoe&Shirt Production GmbH war Ende Mai das Konkursverfahren eröffnet worden. Der Kreditschutzverband (KSV) bezifferte die Passiva mit 17,8 Mio. Euro und die Aktiva mit 11,3 Mio. Euro. Die Unternehmensgruppe sei von der Insolvenz der Gesellschaft nicht betroffen, betonte Geschäftsführer Alf Netek. Es handelte sich um die nach der Amro-Pleite zweitgrößte Insolvenz dieses Jahres in Oberösterreich. (APA)