Chalupka prangerte vor allem den Umgang mit traumatisierten Asylsuchenden an und stützte sich dabei auf die bekannte Kritik des Menschenrechtsbeirats im Innenministerium, der empfiehlt, dass Menschen die traumatisiert sind, nicht in Schubhaft genommen werden. Solche Inhaftierungen seien jedoch kein Einzelfall, betonte der Diakonie-Chef und schilderte beispielhaft die Geschichte einer Tschetschenin, die in ihrer Heimat von Soldaten vergewaltigt worden war und trotz dieses Traumas in Österreich zehn Tage in Schubhaft ausharren musste, bis sie von einer Amtsärztin als haftunfähig eingestuft wurde.
Chalupka: "Was für ein Konsens ist das?"
Menschenrechte, Grundrechte, Gleichberechtigung, Familie - "Ich frage mich warum für Flüchtlinge diese Werte außer Kraft gesetzt werden", sagte Chalupka, und kritisierte das Asylgesetz, das angeblich mit breitem Konsens beschlossen worden sei. "Was für ein Konsens ist das, der schwer traumatisierte Menschen in Schubhaft sperrt und Familien auseinander reißt", fragte Chalupka.
Landau warnt vor neuer Obdachlosigkeit
Caritasdirektor Landau warnte weiters vor einer neuen Obdachlosigkeit von Asylwerbern in Österreich. Es sei zunehmende Praxis, dass Menschen nicht in die Grundversorgung - sie beinhaltet Essen, Wohnen sowie medizinische Grundbedürfnisse - aufgenommen werden, erklärte Landau. Er vermisse auch die Solidarität einiger Bundesländer - Landau nannte Tirol und Kärnten - was die Erfüllung der Quoten zur Aufnahme von Flüchtlingen betreffe.
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