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Foto: apa/dpa/Alexander Rüsche

Die heimischen Manager fühlen sich überwiegend nicht topfit. Laut einer aktuellen Umfrage des Wirtschaftsforums der Führungskräfte (WdF) ist der gefühlte Gesundheitszustand bei nur 14 Prozent "ausgezeichnet". Ein gutes Drittel der Führungskräfte zwischen 33 und 50 gibt gesundheitliche Probleme sogar zu. Stress und psychische Belastung werden als Risikofaktoren genannt, gefolgt von Bewegungsmangel, Übergewicht und ungesunder Ernährung.

Die Hälfte der weiblichen Manager gibt an, dass ihr Privatleben zu kurz kommt. Einem erheblichen Teil unterhalb der ersten Ebene gelingt es insgesamt nicht, jenseits der Arbeit für entsprechenden Ausgleich und Zufriedenheit zu sorgen. Das, obwohl wir doch mitten in der Mega-Bewegung der "Work-Life-Balance" stehen und 61 Prozent der Befragten in ihren Unternehmen auch Gesundheitsberatung anbieten.

Irgendetwas stimmt da offenbar nicht. Wenn Manager schon zu wenig Zeit für die Familie und den erholsamen Ausgleich finden, wo doch in diesen Ebenen Geld eine vergleichsweise kleinere Rolle spielt, also die Mitgliedschaft im Fitnessklub das Monatsbudget nicht wirklich strapaziert, die Massage auch nicht so ins ^Gewicht fällt und vor einem Wellness- Weekend nicht verzweifelt nachgerechnet werden muss – wie sieht es dann bei den Mitarbeitern aus?

Wie soll sich denn voller Einsatz im Job, liebevolle Fürsorge für die Familie und die Kinder inklusive selbst zubereiteter gesunder Kost plus Sport- und Beauty-Programm ausgehen? Das Versprechen einer totalen Work-Life-Balance kann nur eine Mogelpackung sein. (Der Standard, Printausgabe 17/18.6.2006)