Im Prinzip sind die Läuse, die sich auf der Kopfhaut einnisten, in den gemäßigten Klimazonen nicht gefährlich - außer bei jenen, die eine Immunreaktion auf die Plagegeister entwickeln. Im Durchschnitt finden sich in der Kopfhaut eines infizierten Kindes zwischen zehn und 100 Tiere. Bisher war es mit Insektiziden, wie etwa den Pyrethroiden, das ursprünglich aus den Blüten von verschiedenen Chrysanthemen-Arten gewonnen wurde oder Organophosphat-Verbindungen möglich, gegen die Läuse erfolgreich vorzugehen.
Pyrethroide gegen Insekten-Nervensystem
Pyrethroide wird in den Tropen auch häufig als Insektizid gegen Stechmücken verwendet, da es das Nervensystem der Insekten zerstört. Nach Vermutungen, dass der Wirkstoff nun plötzlich nicht mehr wirksam sein sollte, hat das Forscherteam um Janet Hemingway von der Liverpool School of Tropical Medicine, die breit angelegte Studie in mehr als 30 Schulen in ganz Wales, begonnen. Tatsächlich konnten die Wissenschaftler die Resistenzen bestätigen.
Doch damit nicht genug: Auch aus Israel wurden solche Resistenzen gegen Pyrethroide gemeldet. Tatsächlich konnte eine DNA-Analyse der Forscher zeigen, dass es in Wales zwei verschiedene Arten von Kopfläusen gibt - dabei waren mit 82 Prozent jene, die Resistenzen gegen das Insektizid entwickelt haben, deutlich in der Mehrzahl.
Höhere Temperaturen beschleunigen Entwicklung
Kopfläuse Pediculus humanus werden zwischen 2,5 und 3,5 Millimeter groß. Sie sind mit bloßem Auge zu erkennen. Dadurch, dass die Tiere so schnell sind, werden sie häufig nicht erkannt. Anders verhält es sich allerdings bei den Eiern der Läuse. Die zwei bis sechs Eier werden an den Haaransätzen in so genannten Nissen festgemacht. Die Larven schlüpfen nach etwa einer Woche und die leeren Nissen wachsen mit den Haaren nach oben aus.