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Nakata und Masashi im Training.

Foto: APA/AP/Sasahara
Wien/Nürnberg - Erst die brasilianische Zentrale mit Ronaldinho und Kaka, nun die brasilianische Filiale mit Zico und Alex. Auf dem Weg ins angestrebte WM-Achtelfinale muss sich Kroatien am Sonntag in Nürnberg gegen Japan wieder brasilianischer Fußball-Kunst stellen. "Zico war nicht nur ein großer Spieler, er ist auch ein großer Trainer", zollte der kroatische Teamchef Zlatko Kranjcar seinem Gegenüber Respekt. Mehr aber soll es in dem "Schlüsselspiel" der Gruppe F nicht geben für den "weißen Pele".

"Wir hatten keine Angst vor Brasilien, warum sollten wir dann Angst vor Japan haben? Wir gehen aufs den Rasen, um jedes Spiel zu gewinnen. Unser Ziel ist es, Zweiter in der Gruppe zu werden", posaunte Verteidiger Josip Simunic. Die knappe 0:1-Niederlage gegen Weltmeister Brasilien durch das Tor von Kaka will der WM-Dritte von 1998 schnell vergessen, nicht aber den imponierenden Auftritt. Dieser soll Grundlage dafür sein, die Japaner um den gebürtigen Brasilianer Alex in der Abwehr zu besiegen. "Wenn wir die nächsten beiden Spiele auch so spielen, haben wir keine Probleme", glaubt Luka Modric.

Der kleine Mittelfeldspieler stünde ebenso wie Jerko Leko als Ersatz für den angeschlagenen Kapitän Niko Kovac bereit. Der Neo-Salzburger hatte das Training am Donnerstag wegen der im Brasilien-Spiel erlittenen schmerzhaften Rippenprellung abbrechen müssen. Allerdings gab sich Teamarzt Zoran Bahtijarevic optimistisch, dass der Kapitän spielen kann. Für die Kroaten ist sein Einsatz von großer Bedeutung. "Vor einigen Jahren gab es Stimmen, die behaupteten, er wäre nicht wichtig für uns. Aber er ist absolut wichtig, er gibt immer 100 Prozent. Wir brauchen ihn", erklärte Simunic.

Trainer Kranjcar hofft auf eine ähnlich starke Leistung wie gegen den Weltmeister. "Wir müssen nichts ändern, wir hatten viele Chancen, haben nur kein Tor erzielt. Ich habe immer gesagt, dass Japan-Spiel ist für uns das Schlüsselspiel in der Gruppe", meinte der Ex-Rapidler im Hinblick auf die Treffen mit den Asiaten und den Australiern. Kranjcar sah das 1:3 der Japaner gegen die Aussies und meinte danach: "Mir sind die Fehler der Japaner in den letzten zehn Minuten aufgefallen. Wir sind mental stark und optimistisch, zwei Siege feiern zu können."

Für die "Samurai", die Verteidiger Akira Kaji (Knöchelverletzung) wieder zur Verfügung haben, ist es zweitrangig, ob Kovac oder auch der an einer Oberschenkelverletzung leidende Stürmer Ivica Olic eingesetzt werden können. "Die Kroaten haben ein gutes Team. Aber ich denke immer noch, dass wir die bessere Mannschaft haben", tönte Nippons Star Hidetoshi Nakata. Auch die Japaner sind zum Siegen verdammt, wenn sie das Aus vermeiden wollen. "Das Spiel gegen Kroatien ist schon die Entscheidung. Wir brauchen dringend drei Punkte, und wir müssen dringend etwas gegen die schlechte Tordifferenz tun", forderte Zico.

Dem Feldherrn steht Verteidiger Akira Kaji nach einer Knöchelverletzung wieder zur Verfügung und im Mittelfeld dürfte Mitsuo Ogasawara anstelle von Yuichi Komano aufgeboten werden. Nakata ist überzeugt, dass die "Samurai Blues" wie 2002 in das Achtelfinale kommen: "Es sind immer noch zwei Spiele. Warum sollten wir nur an vier Punkte denken, wenn wir sechs holen können", sagte der England-Profi. Diese mutige Prognose schließt einen Sieg am 22. Juni in Dortmund gegen Brasilien ein. (APA/dpa/Reuters)