Gaza - Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) will weitere Hinweise auf einen tödlichen Granatenangriff Israels auf den Strand den Gaza-Streifens gefunden haben. In einer am Freitag verbreiteten Mitteilung erklärte die Organisation, inzwischen habe sich der palästinensische Präsident Mahmoud Abbas zu einer unabhängigen Untersuchung bereit erklärt. Auch Israel solle dem zustimmen. Die israelische Armee hatte die Beteiligung an dem Zwischenfall zurückgewiesen, bei dem vor einer Woche sieben Mitglieder einer palästinensischen Familie getötet worden waren.
Wahrscheinlichkeit gering
Zeitangaben aus den Computern des Kamal-Adwan-Krankenhauses legten nahe, dass die Patienten vom Strand innerhalb eines glaubwürdigen Zeitraums nach israelischem Granatenfeuer eingeliefert worden seien, teilte Human Rights Watch mit. Zudem habe ein Vater eines Opfers blutverschmierte Splitter vorgelegt, bei denen es sich um Teile einer Granate handle. "Die Wahrscheinlichkeit ist gering, dass die Familie Galia von einer anderen Explosion als durch eine von der israelischen Armee abgefeuerten Granate getötet wurde", erklärte HRW-Militärexperte Marc Garlasco.
Nach einer israelischen Untersuchung ist die Wahrscheinlichkeit, dass von mehreren abgefeuerten israelischen Granaten eine zu dem Zeitpunkt und an der Stelle am Strand von Gaza einschlug, praktisch gleich Null. Aus der Armee war die Beschuldigung laut geworden, militante Palästinenser könnten dort eine Mine vergraben haben. (APA/dpa)