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Trinidad und Tobago

Für eine erste Sensation sorgte der WM-Neuling aus der Karibik: Das Team aus Trinidad und Tobago blieb bei seinem ersten Spiel gegen die hoch favorisierte schwedische Mannschaft beim 0:0 ungeschlagen. Im zweiten Match trat der Inselstaat gegen die ehemalige Kolonialmacht England an, der sie aber mit 0:2 unterlag. Großbritannien hatte die vormals spanische Kolonie Trinidad und die vormals französische Kolonie Togbago Anfang des 19. Jahrhunderts zusammen gelegt. Im Jahr 1962 erlangte der Inselstaat die Unabhängigkeit.

REUTERS/Kai Pfaffenbach (GERMANY)

Inselstaat

Trinidad und Tobago sind Inseln der kleinen Antillen und bilden zusammen den gleichnamigen Inselstaat. Die Hauptstadt ist Port-of-Spain und liegt im Nordwesten von Trinidad. Amtssprache ist Englisch. Die Mehr als eine Million Trinidader und Tobagonier leben auf 5.128 km², einer Fläche fast doppelt so groß wie Vorarlberg. Das Bruttosozialprodukt liegt bei 14,4 Milliarden US-Dollar, das BIP pro Einwohner bei 10.533 US-Dollar.

Grafik: STANDARD

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Parlamentarische Demokratie

Trinidad und Tobago ist eine parlamentarische Demokratie nach britischem Vorbild. Die Politik des Landes wird durch zwei Parteien geprägt, die auch die zwei größten Ethnien des Landes repräsentieren: Während das konservative "People´s National Movement" (PNM) von Premier Patrick Manning vor allem von den Einwohnern afrikanischer Herkunft unterstützt wird, sind die Anhänger des "United National Congress" (UNC) zumeist indischer Herkunft.

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Premier Manning (rechts) bei einem Treffen mit dem damaligen Übergangspremier Haitis, Gerard Latortue, Anfang des Jahres.

(AP Photo/Shirley Bahadur)

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Am Rand des Umsturzes

Zwei Mal stand das karibische Land in den vergangenen 30 Jahren am Rand eines politischen Umsturzes: 1970 begehrte die verarmte Stadtbevölkerung mit Streiks und gewaltsamen Massenprotesten gegen die Regierung aufbegehrte Im Jahr 1990 misslang ein Staatsstreich der Extremistengruppe "Jamaat al-Muslimeen". 114 Männer stürmten das Parlaments- und Regierungsgebäude und hielten die politische Führung des Landes für sechs Tage gefangen.

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Abu Bakr, Chef der "Jamaat al-Muslimeen", wurde im November 2005 verhaftet.

AP Photo/Shirley Bahadur,

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Kriminalität

Ein großes Problem ist die hohe Kriminalitätsrate auf den beiden Inseln, mit der die Wiedereinführung der Todesstrafe im Jahr 1999 gerechtfertigt wurde und was von amnesty international scharf kritisiert wird. Ebenso prangert die Menschen­rechts­organisation die Bedingungen von Häftlingen sowie Misshandlungen und Folterungen durch die Polizei an.

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306 Menschen haben sich im Oktober 2005 vor dem Parlament in Port of Spain für eine Protestkundgebung hingelegt. Sie wollten damit auf die Zahl der Menschen aufmerksam machen, die im vergangenen Jahr ermordet worden waren.

EPA/Garry Agge

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Reichtum durch Öl und Gas

Öl, Petrochemie und natürliche Gasvorkommen bilden das Rückgrat der Wirtschaft: Das Land zählt zum fünftgrößten Exporteur von Flüssiggas und ist eines der reichsten Länder in der Karibik. Eine weitere wesentliche Einnahmequelle des Landes ist der Tourismus.

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Traditionelle "Blaue Teufel" bei einer Karnevalparade in einem Dorf in der Nähe der Hauptstadt Anfang des Jahres.

REUTERS/Jorge Silva