London/Luxemburg - Der Stahlkonzern Mittal Steel hat sich zufrieden über die Treffen mit Arcelor zu einer möglichen Fusion geäußert. "Bislang sind die Gespräche befriedigend verlaufen", sagte Vorstandschef Lakshmi Mittal am Donnerstag. Bei den Gesprächen sei es um die Planungen von Mittal nach einer Übernahme von Arcelor und mögliche Einspareffekte gegangen. Mittal Steel will seinen Konkurrenten für rund 22 Mrd. Euro übernehmen, was Arcelor allerdings ablehnt. Das in Luxemburg angesiedelte Unternehmen favorisiert einen Zusammenschluss mit der russischen Severstal.

In den vergangenen Tagen hatten sich hochrangige Vertreter von Mittal und Arcelor getroffen, um über die Fusionspläne des Branchenprimus zu reden. Arcelor lehnte einen Kommentar zu den Äußerungen des Mittal-Chefs ab. Lakshmi Mittal sprach sich zudem gegen das geplante Aktienrückkauf-Programm von Arcelor aus, dem die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung am 30. Juni zustimmen sollen. Das Programm ist eine der "Giftpillen" mit denen sich Arcelor gegen den Kauf durch Mittal wehren will.

"Besser als von Severstal"

"Unser Angebot ist bereits besser als das von Severstal", sagte Mittal zu Spekulationen, nach denen er seine Offerte nochmals anheben könnte. Den Zusammenschluss bezeichnete er als eine Fusion unter Gleichen, mit der ein europäischer Weltmarktführer geschaffen würde. Mittal zeigte sich zuversichtlich, dass sein Angebot Erfolg haben werde.

SeverStal-Chef Alexej Mordaschow will kommende Woche die Arcelor- Aktionäre bei einem Treffen in Russland von der Fusion überzeugen. Bisher gebe es einen Informationsmangel. "Severstal ist das rentabelste Stahlunternehmen", sagte er der Pariser Zeitung "Le Figaro" (Donnerstag). "Wir verdienen 150 Euro je Tonne Stahl, während Mittal nur 92 Euro herausholt." Dass die Arcelor-Führung derzeit mit Mittal spricht, fechte ihn nicht an. "Unsere Partner haben unser volles Vertrauen", sagte er. "Wir sind in keinem Bieterwettkampf." Mordaschow will auch dann Großaktionär bei Arcelor werden, wenn sein Rivale Mittal dort eine Sperrminorität gewinnt. (APA/dpa)