Wien - Wer im Urlaub ein Mietauto benötigt und sich nicht rechtzeitig umfassend informiert, muss oft unnötig tief in die Tasche greifen. Das zeigt ein am Mittwoch veröffentlichter Vergleichstest der Arbeiterkammer (AK). Konsumenten müssten mit beträchtlichen Preisunterschieden rechnen, wenn sie ein Mietauto für einen einwöchigen Sommerurlaub in Europa buchen.

Die AK hat im Mai die Angebote für einen Mietwagen in verschiedenen europäischen Urlaubsländern überprüft - Mallorca, Gran Canaria, Ibiza (alle Spanien), Antalya (Türkei), Korfu, Rhodos, Kos (alle Griechenland), Lissabon (Portugal), Larnaca (Zypern), Palermo (Sizilien), Cagliari (Sardinien) und Malta. Angefragt wurde ein Mietauto für eine Woche in der Sommerhauptsaison bei Sixt, Budget, Avis, Hertz, Europcar, Thrifty Car, Sunny Cars und Holiday Autos. Erhoben wurden die kompletten Mietkosten inklusive Versicherungspaket ohne Kilometerlimitierung.

Das wenig überraschende Ergebnis: Ein Mietauto kann den Urlaub erheblich verteuern. Die Preisunterschiede bei den einzelnen Anbietern für ein und denselben Urlaubsort sind saftig, sagt die AK-Konsumentenschützerin Manuela Delapina. Wer etwa Mallorca mit einem Mietauto erkunden möchte, zahlt beim teuersten Anbieter mehr als das Doppelte (215 Euro) drauf. Das günstigste Angebot liegt hier laut AK bei 159 Euro (Sunny Cars), das teuerste bei über 374 Euro (Avis). Ein Mietauto für eine Woche kann je nach Anbieter und Urlaubsregion zwischen knapp 155 Euro (Sixt in Cran Canaria) und fast 487 Euro (Europcar in Antalya) kosten. In der Mehrzahl der Urlaubsdestinationen ist das Mietauto im Verlauf des vergangenen Jahres teurer geworden - insbesondere in Spanien (von + 4,3 Prozent in Mallorca bis +11,3 Prozent in Ibiza). In Griechenland sind die Preise im Durchschnitt dagegen gesunken (-2,9 Prozent in Kos bis zu -10,5 Prozent in Rhodos).

Die AK Konsumentenschützer raten, rechtzeitig zu recherchieren und das Internet gegebenenfalls auch für die Buchung zu nutzen. Besonderes Augenmerk soll auf die Versicherungsleistungen gelegt werden, die äußerst unterschiedlich zu Buche schlagen. Speziell die Personeninsaßenversicherung kann den Gesamtpreis "erheblich beeinflussen". In einigen Fällen komme der Abschluss einer "normalen" Reiseversicherung billiger, unterstreichen die AK-Konsumentenschützer. Die Urlauber könnten sich unter dem Strich "einige hundert Euro ersparen, wenn wenn sie mehrere Angebote einholen." (APA)