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Anteil der Betriebsleiterinnen beträgt 40 Prozent, in politischen Gremien sind die Frauen jedoch kaum vertreten.
Foto: AP/SVEN KAESTNER
Wien - Die Studie mit dem Titel "Frauen und Politik am Land", die am Mittwoch, dem 14. Juni, in der Bundesanstalt für BergbäuerInnen präsentiert wurde, bringe "eine totale Männerdominanz in allen Bereichen der Politik am Land zutage", kritisierte Heidi Rest-Hinterseer, Regionensprecherin der Grünen, in einer Aussendung: "Der Agrarbereich ist heute noch wie kaum ein anderer politischer Sektor ein Ort hegemonialer Männlichkeit".

"Männerlastigkeit in Agrarpolitik"

Obwohl der Anteil von Frauen als Betriebsleiterinnen bereits bei rund 40 Prozent liege, finde dieser Umstand keinerlei Entsprechung in der ÖVP-dominierten Politik im ländlichen Raum, betonte Rest-Hinterseer. Weder im Nationalrat, noch in den Landtagen, im Landwirtschaftsministerium, in den Agrarbezirksbehörden oder in der Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern spiegle sich dieser hohe Anteil der Frauen als Betriebsleiterinnen wider.

Besonders krass sei die Situation auch bei Raiffeisen, wo weder in der Generalanwaltschaft, noch im Vorstand noch in nennenswerten Positionen der Verbände und Banken Frauen zu finden seien. "Die Ausgrenzung von Frauen und die Männerlastigkeit der Agrarpolitik ist nicht nur einer lebensnahen Politik abträglich, sondern auch demokratiepolitisch höchst bedenklich," warnt Rest-Hinterseer.

Grüne: Aktionsprogramm

Die Grünen fordern ein Aktionsprogramm zur deutlichen Erhöhung der politischen Beteiligung von Frauen in allen Bereichen und eine verstärkte Förderung von Frauen als wesentliche Akteurinnen des ländlichen Raums. Auch auf den Betrieben sei es höchste Zeit, dass Männer ihren Beitrag zu einer gerechten Verteilung der Versorgungsarbeit leisten, damit den Frauen auch die Zeit bleibt, sich an politischen Entscheidungsgremien beteiligen zu können, betont Rest-Hinterseer abschließend. (red)