Zum anstehenden Eigentümerwechsel bei One wollte der One-Chef heute keinen Kommentar abgeben. One gehört zu 50,1 Prozent dem deutschen Energiekonzern E.ON, der seinen One-Anteil seit Jahren verkaufen will. Nach Angaben von informierten Kreisen führen der französische Telekommunikationskonzern France Telecom und der US-Finanzinvestor Carlyle derzeit Gespräche über eine One-Übernahme um mehr als 1,5 Mrd. Euro.
France Telecom hält derzeit über ihr Tochterunternehmen Orange 17,45 Prozent an One. Der norwegische Telekommunikationskonzern Telenor hält 17,45 Prozent und die dänische TDC 15 Prozent. Die One-Eigentümer sind durch einen komplizierten Syndikatsvertrag aneinander gebunden, der bisher einem Verkauf hinderlich war.
Eigentümerwechsel noch bis zu einem halben Jahr
Der Eigentümerwechsel könnte sich daher laut Branchenkreisen noch bis zu einem halben Jahr hinziehen. Wird One von einem strategischen Partner wie France Telecom übernommen, dürfte sich am Geschäftsmodell kaum was ändern, hieß es in Branchenkreisen zur APA. Steigt hingegen ein Finanzinvestor ein, sei ein Umbau auf einen Billiganbieter wahrscheinlich. Jedenfalls müsse der neue One-Eigentümer im heißumkämpften österreichischen Handymarkt die Kosten drücken, hieß es.
Nach der Übernahme von tele.ring durch T-Mobile will One künftig aggressiver mit "noch einfacheren Tarifen" auftreten, kündigte Bang-Jensen heute an. Tarifsenkungen seien demnächst auch im Roaming bei Sprachtelefonie und Datenübertragung geplant. Von der EU-Kommission beabsichtigten massiven Senkung bzw. Streichung der Roaming-Gebühren hält Bang-Jensen weiterhin nichts: "Die EU versteht nicht, dass dies ein massiver Eingriff in die Wirtschaftlichkeit der Mobilfunkunternehmen wäre".
Im ersten Halbjahr habe One vor allem von T-Mobile und der Mobilkom Kunden dazugewonnen, wobei der Großteil des Zuwachses auf die One-Diskonttochter Yesss! entfiel, berichtete Bang-Jensen. Yesss! hat seit dem Start vor knapp mehr als einem Jahr mehrere hunderttausend Kunden gewonnen.
UMTS- und HSDPA-Ausbau
Die Investitionen von One belaufen sich 2006 auf 75 Mio. Euro, der Großteil davon fließt in den Aufbau des UMTS- und HSDPA-Netzes. Mobiles Breitband sei ein Wachstumstreiber für den Mobilfunk, so der One-Chef. Ein Drittel der rund 3 Mio. österreichischen Haushalte sei bisher mit einem Laptop ausgestattet, es seien aber erst 100.000 mobile Datenkarten in Österreich verkauft. Das Potenzial liege damit bei mindestens 900.000 Datenkarten, rechnete Bang-Jensen vor. One hat derzeit 45.000 UMTS-User, die UMTS-Abdeckung liegt bei 62 Prozent und soll bis Ende 2007 auf 80 Prozent ausgebaut werden.