Saudi-Arabien

Das Königreich ist eine absolute Monarchie, die sich auf den Islam als Staatsreligion stützt. Seit 1. August 2005 ist Abdullah ibn Abd al-Aziz Staatsoberhaupt. Auf einer Fläche von 2.240.000 km² leben 26.417.599 EinwohnerInnen. Die Amtssprache der Saudis ist Arabisch, die Hauptstadt ist Riad. Der größte Produzent von Erdöl weltweit ist dementsprechend reich. Im Jahr 2000 wurde ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 144,4 Milliarden Euro erwirtschaftet, was 6.967 Euro pro Kopf ergab.

grafik: DER STANDARD

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Menschenrechte

In Saudi-Arabien gilt das islamische Recht (Scharia). Im aktuellen Jahresbericht von Amnesty International gibt es eine ganze Liste von Menschenrechtsverletzungen. Delikte, die die Todesstrafe nach sich ziehen können: Mord, Vergewaltigung, sexueller Missbrauch von Frauen oder Kindern, Drogenhandel bzw. manchmal auch Koranschändung, Gotteslästerung und Homosexualität. Eine genaue Liste gibt es nicht.

foto: REUTERS/SAUDI TV

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Frauenrechte

Trotz einiger Verbesserung (z.B. Komitee für Frauenrechte, Verschleierungspflicht darf bei einigen Anlässen umgangen werden) sind Frauen in Saudi-Arabien auch weiterhin in so gut wie allen Lebensbereichen Diskriminierungen ausgesetzt. Der Garant dafür, dass sich dabei auch in naher Zukunft kaum wesentliches verändern wird, ist der König, der sich bei seiner Machtübernahme unter anderem dagegen aussprach, das Fahrverbot für Frauen aufzuheben.

foto: apa/EPA/WASEEM OBEIDA

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Familie Saud

Das Königreich wurde 1932 gegründet und wird von der Familie Saud beherrscht, die rund 30.000 Mitglieder hat. Rund ein Drittel aller weltweit bekannten Erdölvorkommen befindet sich im Besitz von fünf saudischen Großfamilien. Der saudische Monarch ist auch "Diener und Hüter der Heiligen Stätten" (Mekka und Medina). Nach dem Tod von König Fahd übernahm sein Halbbruder Abdullah (Bild) den Thron.

foto: apa/epa/Khaled El Fiqi/Pool

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Terror vs. Modernisierung

Der verstorbene König Fahd wollte Saudi-Arabien behutsam modernisieren. Doch er suchte die Bindung zum Westen, ohne die Gunst der islamischen Fundamentalisten zu verlieren. Dass dieser Spagat im Geburtsland von El Kaida-Chef Osama Bin Laden nicht geglückt ist, zeigten spätestens die Anschläge vom 11. September 2001 in New York: 15 der 19 Attentäter kamen aus Saudiarabien.

foto: ap

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Quasi-Wahlen

Abdullah hat eine Kampagne gegen Hassprediger im eigenen Land gestartet. Allerdings wird Saudi-Arabien auch verdächtigt, selbst den Terrorismus finanziell zu unterstützen. Der aktuelle König ließ auch die ersten Quasi-Wahlen des Königreichs durchführen: Ein Teil der männlichen Bevölkerung konnte erstmals Gemeinderäte bestimmen.

EPA/Kamal Mustafa

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Flagge

Die Flagge Saudi-Arabiens wurde 1932 eingeführt. Auf grünem Hintergrund liegt ein weißes Schwert, darüber in weißen arabischen Schriftzeichen die "Schahada", das Glaubensbekenntnis des Islam, welches es den Saudis gebietet, Fahnen mit größeren Respekt als üblich zu behandeln. Die Flagge darf deshalb weder entsorgt noch vernichtet bzw. auf Wegwerfprodukten abgebildet werden. Bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 war es deshalb verboten, sie auf dem Spielball abzubilden. (red)

Link: wikipedia über Saudi-Arabien

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foto: reuters/JAMAL SAIDI