Die Organisation und Verwaltung von Biobanken ist Thema der Konferenz "Biobank Governance in Comparative Perspective", die am 19. Juni an der Universität Wien (Universitätscampus, Aula, Spitalgasse 2, Hof 1, 1090 Wien) stattfindet, veranstaltet von der Life Science Governance Research Platform.

Mit dem Begriff Biobanken sind Einrichtungen zur Speicherung von Materialien gemeint, die dem menschlichen Körper entnommen wurden. In Biobanken können sowohl Körpersubstanzen (z. B. Blut und Sperma) und Gewebeteile (z. B. fetales Gewebe und aus Nabelschnurblut gewonnene Stammzellen) als auch genetische Daten gespeichert sein, wie der Nationale Ethikrat Deutschlands schreibt.

Biobanken stellen auch neue Herausforderungen für die Verwaltung dar, da sie selbst als neue Formen der Verwaltung von Personen und Bevölkerungen verstanden werden können. "Biobanken können somit als Elemente einer neuen biopolitischen Ordnung gesehen werden, in der die Selbstverwaltung aktiver Bürger genauso wichtig ist wie die vom Staat getragenen Strategien der Populationspolitik und der Erfassung von Körperdaten, dem Aufstieg der Bio-Ökonomie sowie einer Neudefinition des Bürgerbegriffs", so der Veranstalter in einer Aussendung. (DER STANDARD Printausgabe, 14. Juni 2006)