Beim Vergleich der Qualitätsfaktoren von insgesamt 60 Staaten weltweit sind die österreichischen ausgebildeten Arbeitskräfte vom 6. auf den 1. Platz vorgerückt.

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Wien - Den heimischen Arbeitskräften wird im globalen IMD-Arbeitsmarkt-Ranking 2006 ein positives Zeugnis ausgestellt. In punkto verfügbare ausgebildete Arbeitnehmer sind die Österreicher an der Weltspitze, bei der Jobmotivation und Mitarbeiterausbildung rangieren sie unter den ersten drei. Auch die heimischen Top-Manager liegen in Sachen Verfügbarkeit unter den ersten vier der Führungskräfte-Riege weltweit, so die aktuelle Studie des Internationalen Instituts für Management-Entwicklung (IMD).

Die traditionell geringe Streik-Rate, ein Relikt aus den Hochzeiten der österreichischen Sozialpartnerschaft, ist weiterhin die niedrigste unter den EU-Ländern, so die IMD-Experten. Beim Vergleich der Qualitätsfaktoren von insgesamt 60 Staaten weltweit sind die österreichischen ausgebildeten Arbeitskräfte vom 6. auf den 1. Platz vorgerückt, gefolgt von der Schweiz, Indien, Israel und Island. Deutschland liegt auf Platz 11, Tschechien nimmt Platz 18 ein, Italien liegt abgeschlagen auf Platz 37.

Hohe Motivation

Auch die Motivation der österreichischen Arbeitnehmer hat weiter zugenommen. Hier ist Österreich gegenüber dem Vorjahr vom 4. Platz auf Rang 3 gewandert und liegt nun hinter Dänemark und Hongkong. Die Schweiz hält den 6. Platz. Dem Nachbarland Deutschland scheint das jahrelange trübe Wirtschaftsklima und die hohe Arbeitslosenrate auf die Motivation seiner Arbeitskräfte geschlagen zu haben. Die Deutschen liegen nur auf Platz 23. Noch schlechter steht es mit der Motivation der Franzosen (Platz 35) und der Italiener (Platz 39).

Den heimischen Unternehmen ist der Ausbildungsstand der eigenen Mitarbeiter immer wichtiger, folgt man dem Indikator Mitarbeiter-Ausbildung in der IMD-Vergleichsstudie. Hier hat sich Österreich vom 7. auf den 3. Platz vorgearbeitet. Vor Österreich liegen die skandinavischen Länder Dänemark und Finnland, dahinter folgen Japan, die Schweiz und Schweden.

Hinsichtlich der Verfügbarkeit seiner Spitzen-Manager hat Österreich gehörig aufgeholt. Im Vorjahr noch auf Platz 12 eingestuft, hat sich die Verfügbarkeit der heimischen "kompetenten Senior Manager" auf Platz 3 verbessert.

Gute Beziehungen

Austrian Business Agency-Geschäftsführer René Siegl bescheinigt der heimischen Wirtschaft ein auf Interessensausgleich bedachtes arbeitspolitisches Umfeld, was sich in der guten Bewertung im IMD World Competitiveness Yearbook 2006 widerspiegle. Die guten Beziehungen zwischen Arbeitnehmer- und Arbeitgeber-Vertretern prägen auch den Indikator "Labour Relations", wo Österreich von der 5. auf die 3. Stelle vorgerückt ist. Dänemark liegt aber auch hier vor Österreich an der 1. Stelle, gefolgt von Hongkong, Singapur und der Schweiz.

In den vom Internationalen Institut für Management-Entwicklung (IMD) mit Sitz im Schweizer Lausanne durchgeführten Studien werden insgesamt 60 Länder und Regionen nach 323 Kriterien auf ihre Position im internationalen Wettbewerb untersucht. Gemessen wird dabei das "Umfeld", in dem die Unternehmen in einem Land arbeiten können. Zu einem Großteil fließen dabei harte Fakten in die Beurteilung ein, aber auch Managerumfragen werden berücksichtigt. Die Ergebnisse der Studie werden im "IMD World Competitiveness Yearbook" veröffentlicht. (APA)