Über unfähige Verkehrspolitiker zu schimpfen ist eine Sache, selbst die Verkehrshölle zu verhindern, eine andere. War beim Vorgängerspiel "Industriegigant" ein ausgewogenes Ressourcenmanagement auszutüfteln, ist es beim Verkehrsgiganten die Planung des öffentlichen Verkehrs. Wie im wirklichen Leben stehen Öffis wie Autobus, Straßen-, Schwebe- und S-Bahn zur Verfügung. Die Einstiegshürde "Befördern Sie mindestens 50 Prozent der Schüler und ebenso viele Arbeiter" ist noch ziemlich simpel machbar, dann wird langsam klar, dass das Verkehrsminister-Spielen eine lausige Arbeit ist. Denn es wird immer komplizierter: Jede neue Stadt ist nicht nur größer, sondern auch komplexer und man sehnt sich zurück in ein Seelendörfchen in der Pampa. 3500 Einwohner lassen sich eben leichter dirigieren als die 40.000 Leute einer mittleren Bezirksstadt. Auch über die frühlingshafte Baustellen-Hausse - Haltestellen setzen, Gleise verlegen - lässt sich im Auto bequemer fluchen als am Schaltpult. Und zugleich darf das notorische Defizit im öffentlichen Verkehr nicht eskalieren. Fahrpreise, Gehälter der Fahrer, Werbeaufwand sind so zu justieren, dass dem Verkehrsbetrieb unterm Strich möglichst ein Profit bleibt.