"Wir haben die Rückkehr zur 35-Stunden-Woche vorgesehen", erklärt Personalvorstand Horst Neumann. Ideal wäre es, wenn dies auch gleich auf einen Schlag gelänge. Seit Anfang der Neunzigerjahre gilt bei VW ein Haustarif, der eine Viertagewoche mit 28,8 Stunden vorsieht. Damit liegen die Arbeitskosten des Konzerns um 20 Prozent höher als bei der internationalen Konkurrenz.
Einmal mehr erklärte Neumann, was die Belegschaft des Autokonzerns schon seit Wochen beunruhigt. Es werde "sehr schwer", die 100.000 Arbeitsplätze in den sechs westdeutschen Werken (Wolfsburg, Braunschweig, Salzgitter, Kassel, Emden, Hannover) zu halten. Das Management hat Überlegungen geäußert, bis zu 20.000 Arbeitsplätze abzubauen.
Prämie für Schnellentschlossene
Um kein Personal entlassen zu müssen, bietet VW Schnellentschlossenen eine Prämie an. Wer das Unternehmen bis Ende September verlässt, bekommt zusätzlich zur Abfertigung eine Pauschale von 54.000 Euro. Wer zwischen September und Jahresende geht, erhält 27.000 Euro. Danach gibt es kein finanzielles Zuckerl mehr, das einem Teil der 85.000 Angesprochenen ein Ausscheiden schmackhaft machen soll. Da bei VW Abfertigungen bis zu 195.000 Euro bezahlt werden, könnte manchen Mitarbeitern der Abgang mit einer Viertelmillion Euro abgekauft werden. Analysten rechnen damit, dass der Personalabbau VW mehr als eine Milliarde Euro kosten wird. Für ein freiwilliges Ausscheiden haben sich aber erst wenige Mitarbeiter erwärmen können.
"Nur gegen Vergütung"
VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh lehnt die Erhöhung der Arbeitszeit ohne Lohnausgleich ab: "Ich sehe im Moment keine Alternative zur Viertagewoche, da das Unternehmen nicht aufzeigen kann, was mit dem Personal passiert." Im Betriebsrat gilt die Losung: "Arbeitszeit nur ge^gen Vergütung. Von diesem Prinzip rücken wir nicht ab."