Hauptursache der so genannten Generosion sei die moderne Landwirtschaft, die nur noch auf wenige besonders ertragreiche Sorten setze. Der Artenschwund führe zum Verlust wichtiger Erbanlagen; dies mache die Nutzpflanzen anfälliger für Schädlinge, Krankheiten oder Trockenheit. Die Folge könnten Hungersnöte sein.
Natur
Nutzpflanzen in einem Jahrhundert auf ein Viertel reduziert
Artenvielfalt schwindet auch bei Zuchtspezies dramatisch - Experten warnen vor Folgen der "Generosion"
Madrid - Im Kampf gegen den Hunger in vielen Teilen der
Welt haben Experten vor dem anhaltenden Rückgang der Pflanzenvielfalt
gewarnt. In den vergangenen 100 Jahren seien 75 Prozent der
landwirtschaftlichen Nutzpflanzen verschwunden, hieß es zum Auftakt
einer von der UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO)
organisierten Konferenz am Montag in Madrid. Derzeit deckten nur ein
Dutzend Pflanzenarten - darunter Weizen, Reis oder Mais - etwa 70
Prozent des Ernährungsbedarfs der Weltbevölkerung.
Auf der Konferenz beraten Delegationen aus mehr als 100 Ländern
bis zum Freitag über die Durchsetzung des Internationalen Vertrages
über pflanzengenetische Ressourcen. In dem vor zwei Jahren in Kraft
getretenen Abkommen verpflichten sich die Unterzeichnerstaaten, die
biologische Pflanzenvielfalt für Ernährung und Landwirtschaft zu
erhalten und nachhaltig zu nutzen. (APA/dpa)