Mogadischu - Gespräche zwischen der somalischen Regierung und den islamischen Milizen, die den größten Teil der Hauptstadt Mogadischu kontrollieren, sind gescheitert. Dies teilte ein Sprecher der somalischen Übergangsregierung am Montag in Baidoa mit.

Milizen-Chef Sharif Sheikh Ahmed habe sich am Sonntagabend von den Gesprächen mit zwei Ministern zurückgezogen, weil er gegen die Überlegungen für den Einsatz von ausländischen Truppen sei, sagte der Regierungssprecher. Das somalische Parlament debattierte am Montag am Regierungssitz in Baidoa über einen Sicherheitsplan für Somalia, der den Einsatz von Friedenstruppen vorsieht.

Die beiden Minister halten sich seit der vergangenen Woche in Mogadischu auf, um eine Übereinkunft mit den islamischen Milizen zu erzielen. Die Milizen hatten nach fast viermonatigen Kämpfen gegen die Allianz für die Wiederherstellung des Friedens und gegen den Terrorismus (ARPCT) vor einer Woche die Einnahme Mogadischus verkündet. Die ARPCT wird angeblich von den USA unterstützt, die eine Machtübernahme der islamischen Extremisten am Horn von Afrika fürchten. Somalia gilt als Zufluchtsort für Anhänger des Terrornetzwerks Al-Kaida.

Somalia versank 1991 nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Mohamed Siad Barre in Anarchie. Seither kämpften verschiedene Clans um die Oberherrschaft. Die mit Hilfe der UNO 2004 in Baidoa installierte Übergangsregierung konnte sich bisher nicht durchsetzen. (APA)