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Der heute 31-jährigen David Hicks wird beschuldigt, Mitglied in der afghanischen Taliban-Miliz gewesen zu sein.

Foto: Reuters
Sydney - Die Selbstmorde von drei Häftlingen des US-Gefangenenlagers Guantanamo sind nach Auffassung eines australischen Anwalts Ergebnis der dortigen Haftbedingungen. Sie zeigten, "in welche tiefe Verzweiflung Menschen fallen können, wenn sie über lange Zeit keine Verbindung zur Außenwelt haben", sagte Major Michael Mori, der Rechtsbeistand des "australischen Taliban" David Hicks, am Montag gegenüber dem australischen Rundfunksender ABC.

Auch sein Mandant sei bei seinem jüngsten Besuch vor einer Woche in schlechter körperlicher und seelischer Verfassung gewesen: Er habe Gewicht verloren, deutliche Zeichen einer Depression gezeigt und sei wie ausgehungert nach menschlichem Kontakt gewesen, berichtete Mori weiter.

Seit über vier Jahren inhaftiert

Hicks, der der Mitgliedschaft in der afghanischen Taliban-Miliz beschuldigt wird, ist nun schon seit mehr als vier Jahren in dem US-Lager auf Kuba inhaftiert. Der 31-jährige frühere Landarbeiter zählt zu den zehn Häftlingen, gegen die bisher Anklage vor den umstrittenen Militärkommissionen erhoben wurde; die anderen mehr als 400 Insassen wissen teilweise nicht einmal, was ihnen zur Last gelegt wird.

Laut seinem Anwalt wurde Hicks vor drei Monaten ohne eine Begründung wieder in Isolationshaft genommen. Davor hatte er schon einmal 16 Monate in Isolationshaft verbracht, davon rund acht Monate in einer Zelle ohne Tageslicht. Dagegen berichtete der australische Premierminister John Howard, australische Konsularvertreter hätten bei ihrem jüngsten Guantanamo-Besuch bei Hicks vor zwei Wochen nichts zu beanstanden gefunden. (APA)