Finanzen & Börse
ATX: Crash auf Raten setzt sich fort
Ein Kommentar von Günther Artner und Lukas Maier aus dem Equity Weekly der Erste Bank
Die Wr. Börse erlebte eine sehr schwache Woche und der "Crash auf Raten" setzte
sich fort. Was waren die Gründe für diese erneut sehr turbulente Börsenwoche? Die
EZB hob wie allseits erwartet die Leitzinsen um 0,25% an. Der Ölpreis gab im
Wochenverlauf leicht nach und kann auch nicht zwingend als Begründung angesehen
werden. Trotz guter fundamentaler Daten (z.B. voestalpine-Zahlen) überwog
einmal mehr die Angst vor Inflation, steigenden Zinsen und politischen Risiken im
Konflikt mit dem Iran. Die kritische Marke von 3.500 Punkten wurde vom ATX erneut
getestet, konnte aber dank dem erfreulichen Börsenstart am Freitag standhalten. Zu
den großen Verlierern gehörte diese Woche einmal mehr die OMV (-9,7%). Mit der
OMV hatten betandwin (-12,1%) und die Wiener Städtische (-11,3%) die größten
Verluste dieser Woche hinzunehmen. Die Suche nach den Top-Gewinnern dieser
Börsenwoche verläuft schwierig. Die Telekom Austria legte im Einklang mit der
besseren Stimmung für den Sektor mit 2,6% den stärksten Kursanstieg auf das
momentan sehr glatte Börsenparkett. Des Weiteren konnten nur die Bank Austria
(+1,8%) und BWT (+0,1%) Kursgewinne verbuchen. Wir rechnen auch nächste
Woche mit einer von Volatilität geprägten Seitwärtsbewegung des ATX. Aufgrund der
technisch angeschlagenen Situation können neuerliche Tiefststände nicht ausgeschlossen
werden. Aufgrund der mittlerweile aber überaus attraktiv gewordenen
Fundamentalbewertung raten wir nach und nach zum Einstieg in Blue Chip Titel
unserer Empfehlungsliste.