Peter Handke.

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Peter Handke wurde am 6. 12. 1942 in Griffen-Altenmarkt/Kärnten geboren. Seit seinem Roman Die Hornissen 1965 schrieb er über sechzig Bücher und Dramen.

Der öffentliche Disput über seine Texte zum Jugoslawien-Krieg begann 1996, mit Handkes Schrift Eine winterliche Reise zu den Flüssen Donau, Save, Morawa und Drina oder Gerechtigkeit für Serbien, in der er persönliche Reise-Erfahrungen im Kriegsgebiet und Naturbeschreibungen der Medienberichterstattung entgegenstellte.

Die Auseinandersetzung entzündete sich erneut, als Peter Handke im März dieses Jahres an der Beerdigung Slobodan Milosevics teilnahm und eine kurze Grabrede hielt. In der Folge beschloss der Intendant der Comédie-Fran¸caise, Marcel Bozonnet, die geplante Inszenierung von Handkes Stück Das Spiel vom Fragen oder Die Reise ins sonore Land vom Spielplan zu nehmen.

In Düsseldorf verkündete die Jury des Heinrich-Heine-Preises am 23. Mai, die Auszeichnung gehe an Peter Handke. Eine Woche später teilen die Fraktionen von SPD, FDP und Grünen im Düsseldorfer Stadtrat mit, die Vergabe des Preises an Handke verhindern zu wollen. Die endgültige Entscheidung wurde am 22. Juni erwartet. Am 7. Juni jedoch wurde bekannt, dass Peter Handke die Annahme des Preises verweigerte. (cia/ DER STANDARD, Printausgabe, 10./11./12.6.2006)