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Das neue Shop-Konzept bei Palmers, das von Stephan Vary vom international tätigen Architekturbüro Labvert umgesetzt wurde, soll die Palmers-Filialen moderner und internationaler darstellen.

Foto: APA/Gindl
Wien - "Heute ist nicht für alle Fußballfans ein besonderer Tag, sondern auch für Palmers", sagte Unternehmens-Chef Thomas Weber anlässlich der Eröffnung der ersten "Palmerswelt" im neuen Design auf der Wiener Kärntnerstraße und kündigte gleichzeitig an, die Internationalisierung von Palmers stark zu forcieren: In den nächsten drei bis fünf Jahren soll die Zahl der Palmers-Filialen im Ausland (ohne Deutschland) zumindest verdoppelt werden, so Weber. In Österreich wird die Zahl der Standorte aber zurückgehen.

Der österreichische Dessous-Konzern verfügt derzeit über 43 Franchise-Standorte im Ausland und zusätzlich über 28 eigene Filialen in Deutschland. Die Auslandsexpansion soll gemeinsam mit Partnern erfolgen, wobei mit einem türkischen Partner der Vertrag schon perfekt sei, die Einigung mit einem Partner für Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate stehe kurz bevor. Weitere Expansionsziele sieht Weber in China, Russland, Tschechien, der Schweiz und Großbritannien.

Weniger Filialen in Österreich

In Österreich will Palmers dagegen die Zahl der Filialen zurückschrauben. Derzeit verfügt der Wäschekonzern hierzulande über 155 Franchise-Standorte und 109 eigene Filialen. Nicht zuletzt auf Grund des neuen Store-Designs sei eine Idealgröße von rund 100 m2 erforderlich, 80 m2 sei das Mindestmaß, so Weber zur APA. Kleinere Geschäfte würden also - wenn möglich - vergrößert bzw. geschlossen. In den nächsten fünf Jahren könnten 10 bis 25 Prozent der Standorte wegfallen, hieß es.

Als Grund für die starke Auslandsexpansion nennt der Palmers-Chef unter anderem die Entwicklung auf dem österreichischen Markt, die im Zuge des Vormarsches von Textil-Diskontern und durch die Einführung von Quoten auf Textil-Importe aus China schlechter als erwartet ausgefallen ist. Mit dem Umsatz von 126 Mio. Euro 2005 (ohne Wolford) ist Weber daher "nicht zufrieden". Das Ergebnis im operativen Bereich sei aber weiterhin positiv, gibt sich der Palmers-Chef genügsam.

Durch das Quoten-Problem sei "die ganze Welt in Schwung geraten", sagte Weber. In den Geschäften habe es viel zu wenig Ware gegeben, was auf die Umsätze gedrückt habe, und die Lieferanten haben sich zwangsläufig geändert. Ein großer Palmers-Lieferant habe zudem zugesperrt.

Zufrieden mit Entwicklung

Mit der Entwicklung im laufenden Jahr zeiget sich Weber bisher zufrieden. "Wenn wir den Umsatz heuer halten, wäre das schon gut", sagte der Palmers-Chef. Das Ergebnis werde aber - nach dem Verkauf von Gazelle - besser als 2005 ausfallen.

Das neue Shop-Konzept bei Palmers, das von Stephan Vary vom international tätigen Architekturbüro Labvert umgesetzt wurde, soll die Palmers-Filialen moderner und internationaler darstellen. Dennoch wolle Palmers "preislich erreichbar bleiben", betonte Weber. Der neue Palmers-Shop ist gekennzeichnet durch vier Design-Linien, die im Geschäft klar erkennbar sein sollen: dem Paradise Corner mit der jungen Linie, dem Premium Corner mit höherwertigen Dessous, der Herrenwelt und der Nachtwäsche-Welt in einem abgegrenzten Bereich, der an ein Schlafzimmer erinnert.

Neben dem neuen Shop-Konzept bekommen auch die Palmers-Verkäuferinnen ein modernes "Outfit". Angeboten wird nun auch Modeschmuck von einem Berliner Label. Ausgetauscht werden zudem die Schaufenster-Puppen, die künftig "einen Charakter bekommen" und moderne, selbstbewusst Frauen verkörpern sollen. (APA)